Hallo, Sozialpartner für ihren Hund sind in erster Linie sie. Andere Hunde können sein, müssen aber nicht. Wenn sie wissen, dass er so reagiert, lassen sie ihn nicht zu anderen Hunden hin. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er auf ein Gegenüber trifft, welcher ihm ernsthaften Schaden zufügt, da er sich das Benehmen ihres Hundes nicht bieten läßt.
Vermeiden sie deshalb unnötige Hundekontakte, gerade mit anderen Rüden. Für ihren Hund sind Hundebegegnungen mittlerweile richtiger Stress. Dies kann sich auch zu einer gepflegten Leinenaggression entwickelen. Wenn sie einige Hunde haben, mit denen er sich versteht und es keinen Stress gibt, reicht dies für ihn als Sozialkontakt.
Versuchen sie ihn bei Hundebegegnungen abzulenken und auf sich zu konzentrieren. Wenn es nicht klappt wäre es gut, wenn sie die Distanz erhöhen, damit er sich besser auf sie konzentrieren kann. Nehmen sie ein besonderes Spielzeug/ Leckerli mit, welches für ihn sehr interessant ist.
Übernehmen sie unbedingt die Führung draussen und bestimmen, was, wann, wo und wie geschieht. Fordern sie ihn und vielleicht finden sie eine Beschäftigung, die sie beide zusammen machen können ( Mobility o.ä.) Dies fördert die Bindung, fördert sein Selbstvertrauen und stärkt ihre Position.
Ich würde ihnen weiterhin empfehlen sich an eine Hundeschule zu wenden, wo ihr Hund wieder lernt, dass andere Hunde/Rüden keine Bedrohung für ihn sind.
Anfangs werden sie mit ihm kein großartiges Training machen können, er soll nur lernen, dass auf eine bestimmte Distanz Hunde okay sind. Diese Distanz wird nach und nach verkürzt, dann darf er mit einem, zwei, drei Hunden gemeinsam trainieren. Später in einer kleinen Gruppe, irgendwann wechseln auch die Hunde.
Er soll und muß nicht mit anderen Hunden spielen. Sozialpartner für ihren Hund sind sie. Er soll aber lernen, dass er ihnen vertrauen kann und andere Hunde auch seinen Weg kreuzen dürfen.
Dsa Aufnehmen von Futter und anderen Dingen vom Strassenrand ist ein labradortypisches Problem. Trainieren sie das Tauschen. Er geht auf ein Futter zu ( Hund ist angeleint) er bekommt ein "nein - tauschen" - bieten sie ihm eine Alternative an. Sie nehmen es ihm nicht weg - er soll lernen: ich finde etwas tolles, bringe es zu Herrchen ( später läßt er es liegen) und DAFÜR bekomme ich im Tausch etwas ganz Tolles. Herrchen nimmt es mir nicht weg - er belohnt mich fürs "Finden".
Es wird ein langer Weg, der von ihnen viel Geduld erfordert und vor allem ein einfühlsames Training, welches den Hund nicht überfordert.
Aber sie können das Problem lösen.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter http://www.hundeschulen.de/
Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick