Beissen um zu beschützen?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Jessica schrieb am 28.12.2017
Hallo, mein Hund (2 Jahre, Border Mix), ist normalerweise sensibel und sehr anhänglich. Letztens habe ich mit einem Kind, welches der Hund kennt, rumgealbert. (Der Hund sass quasi daneben) Als es dann auf meinen Rücken sprang, ist der Hund nach vorne geschossen und hat dem Kind in die Wange gebissen. Die Verletzung war nicht sehr tief, jedoch gravierend genug, als dass man es nur als Warnung könnte abstufen.
Ich bin mir im Klaren, dass ich den Hund hätte aus der Spielzone nehmen sollen, dass er mich vermutlich nur beschützen wollte etc.. also dass ich komplett Schuld trage. Meine Frage ist aber, muss ich mich nun sorgen, dass mein Hund das wieder tut, dann vielleicht mit niederer Hemmschwelle? Habe ich nun plötzlich einen bösen Hund? Mir wurde gesagt, wenn ein Hund einmal gebissen hat, beisst er wieder! Das kann ich einfach nicht glauben, da er sonst einer der liebsten und sanftmütigsten Hunde ist, die ich kenne. Ich habe mich noch nicht an meinen Hundetrainer gewandt, weil ich die Situation auch nicht aufbauschen möchte; deshalb erst mal hier die Frage! Muss ich sofort handeln, im Sinne einer ‚Therapie‘? Oder kann man sagen, dass das ein natürliches, wenn auch unnötiges Verhalten war in dieser für den Hund stressigen Situation?
Danke vielmals für die Antwort, liebe Grüsse, Jessica
3 Antworten
Andrea Winter | Hundetrainer/in
schrieb am 24.01.2018
Liebe Jessica,
sehr gut, dass Sie sich gleich Gedanken machen, denn ein solches Verhalten kann durchaus gefährlich werden. Sie haben damit aber zunächst mal keinen bösen Hund. Es muss nur mal herausgefunden werden, was die Motivation war bzw. Sie sollten die Situationen erst einmal managen, so dass der Hund nicht in eine Situation geführt wird, in der er meint, handeln zu müssen. Parallel dazu suchen Sie bitte vor Ort einen guten Trainer auf.
Oftmals geht es bei einem solchen Verhalten darum, dass der Hund sich verantwortlich fühlt, für den Menschen, für die Situation und diese Verantwortung müssen wir ihm nehmen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute
Andrea Winter
www.hundetraining-meerbusch.com
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Jessica | Fragesteller/in
schrieb am 28.01.2018
Liebe Frau Winter
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort. Künftig werde ich meinen Hund besser vor unnötigem Stress schützen und Situationen meiden, oder zumindest versuchen zu meiden, in welchen er meint, mich beschützen zu müssen. Ich denke mal, das Beschützen stand schon im Vordergrund. Wenn mittlerweile kleine Kinder auf uns zukommen, bin ich alles andere als entspannt und das spürt er auch. Bestimmt spreche ich auch meinen Hundetrainer noch darauf an und hoffe, dass er mir helfen kann.
Liebe Grüsse, Jessica
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Andrea Winter | Hundetrainer/in
schrieb am 29.01.2018
Hallo Jessica,
sehr gerne und super, dass Sie Ihrem Hund Schutz geben.
Ich wünsche Ihnen ganz viel Erfolg.
Viele Grüße
Andrea Winter
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