Hallo,
ist etwas vor 4 Wochen vorgefallen? Gab es eine Auseinandersetzung zwischen den beiden? Oder hat sie etwas falsch verknüpft? Zeigt sie dieses Verhalten nur, wenn Sie (Frauchen) auch anwesend sind, oder auch wenn Sie nicht da sind?
Ein bisschen stolpere ich über Ihre Aussage „Bei Fehlverhalten (knurren) wird sie sofort ins Körbchen geschickt …“ Knurren ist erst einmal eine Distanzregelung. Knurren bedeutet: Ich mag das jetzt nicht. Knurren ist eine Warnung; Wenn Du Deine diese Warnung nicht akzeptierst, werde ich zubeißen. Knurren ist ein normales hündisches Verhalten. Klar haben wir Menschen es nicht gerne, wenn unsere Hunde uns anknurren. Und logischerweise sind wir der Meinung, dass der Hund ja auch weggehen kann. Und dies kann auch mit einem Wegschicken trainiert werden. Aber zuvor sollte ich mir die Frage stellen, warum knurrt mein Hund? Warum will er in diesem Moment meine Nähe nicht? Hunde haben Rechte und Pflichten. Sie müssen sich in die Gemeinschaft einfügen, aber auch sie können sagen, wenn ihnen etwas nicht angenehm ist. Dann ist der Mensch gefragt, ob er daran etwas ändern will und kann. Es gibt Dinge, die dulden keine Diskussion. Wenn mein Hund etwas im Maul hat oder anzeigt, dass ihm etwas wehtut, dann muss ich den Hund anfassen können oder ihm ins Maul fassen können, ich muss Körperpflege bei ihm durchführen können und auch ein Tierarzt muss ihn untersuchen können. Aber dazu gehört Vertrauen. Vertrauen des Hundes, dass ihm nichts passiert. Wenn ich Ihnen einen Tipp geben kann, dann diesen, bevor Sie den Hund „strafen“ überlegen Sie einfach mal, welches Verhalten kann der Hund zeigen, statt dem von Ihnen unerwünschten Verhalten und wie kann ich meinem Hund dies auf seine Weise erklären. Für Ihren geschilderten Fall würde ich raten, dass Ihr Mann den Hund nicht zwangsweise anfasst, sondern eher freundlich bittet oder lockt, damit Ihre Dame kommt. Knurrt sie, dann wenden Sie sich ab. Und das hat nichts mit Dominanz zu tun. Knurren ist eine Distanzregelung, die auch von ranghöheren Mitgliedern beachtet werden sollte. Wenn überhaupt spricht man von situativer Dominanz, die nichts mit der Führungsrolle zu tun. Damit sich Ihre Hündin vom Herrchen wieder ins Maul schauen lässt und die Krallen schneiden lässt, würde ich wieder Vertrauen aufbauen. Ich führe für diese Pflegemaßnahmen gerne Rituale ein, die auch mit einem bestimmten Ort verbunden sind. So muss sich meine Hündin (Bearded Collie) kämen lassen, wenn sie auf dem Kämmtisch liegt. Kommt Sie zum Schmusen widerstehe ich der Versuchung die verfilzten Stellen zu entwirren. So weiß meine Hündin genau, dass sie zu mir kommen kann ohne dass es unangenehm wird. Darüber hinaus belege ich das auch noch mit einem Signalwort. In Ihrem Fall schlage ich vor, „Zähne schauen“ oder „Krallen schneiden“. Belohnen Sie sie danach. Ich bin sicher, dass sich das Verhalten dann bald wieder ändert.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße
G. Holz