Aggression gegen Fremde und wegfahrenden Autos

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Andrea A. schrieb am 03.10.2020
Ich habe seit 2 Jahren eine Hündin aus Rumänien. Sie war sehr ängstlich jetzt hat sie sich gut gefestigt nur jetzt darf uns auf Spazierwegen niemand mehr entgegen kommen egal ob Hund oder Mensch jeder wird verbellt mit gestellten Nackenhaaren egal ob an oder ohne Leine. Jetzt darf sie nur nicht an der schleppleine laufen. Auch bei uns am Parkplatz stehende Autos werden permanent am Zaun gejagt verbellt wenn diese wegfahren. Kommen Autos zum parken ist alles ok wird nur geschaut. Auf mich oder das Auto zugehende werden sofort verjagt bellend wenn jemand die Hand hebt schlägt das ganze dann um in Zähne zeigen knurrend vor den fremdend Spaziergänger stehend mit Blickkontakt in deren Gesicht. Mir kommt das ganze vor als wolle sie nun alles beschützen verteidigen sich nicht mehr nehmen lassen. Sie ist zudem auch noch ein Herdi Mix zum Glück kleineren Kalibdrs doch es reicht. Wir wohnen sehr einsam ländlich, begegnen wenig Leuten oder Hunden. Ich bin daraufhin mit ihr an den Stadtrand gefahren und mit ihr gelaufen, sie hatte keine Angst gezeigt aber die vielen Leute haben sie da komischerweise gar nicht interessiert.
1 Antwort
Guten Abend,
Ihr Hund ist sehr verunsichert, weil er ständig eigene Entscheidungen treffen muss und vor Ihnen ist. Sie halten Sie vermutlich nicht hinter Ihren Füßen und übernehmen die Entscheigung für sie. Sie hat die Gelegenheit, Leute anzubellen und sie zu stellen. Am Zaun ist sie auch vor Ihnen und verbellt Autos.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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