Hund schnappt an der Leine nach Halter

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Kathy W. schrieb am 16.10.2020
Hallo,

unser Rüde ist knapp 1,5 Jahre alt. Er ist sehr unsicher. Hundebegegnungen ohne Leine sind kein Problem. An der Leine fängt er an zu schreien und möchte hin. Bei kleinen Hunden bekomme ich das Problem langsam in den Griff. Sind es große Hunde, fängt er zum Teil an zu fletschen und schnappt nach mir. Ich gehe davon aus, dass es der Frust ist, dass er nicht hin darf, aber den soll er nicht an mir auslassen... Bälle oder Futterdummy nimmt er nicht. Meine Trainerin riet mir Leckerlies in die Wiese zu werfen. Das klappt nur sporadisch und find ich persönlich auch nicht gut...er kann mit Frust nicht gut umgehen. Hat jemand einen Rat, wie ich da am besten ran gehen sollte?

P.S.: er ist ein Mischling aus der Tötungsstation in Spanien.
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 19.10.2020
Hallo Kathy,
wenn ein Hund nicht mit Frust umgehen kann liegt es meistens daran, dass zu viel, eigentlich immer, auf ihn eingegangen wird. Er bellt und Frauchen überlegt sofort, was er will. Er will zu einem anderen Hund und darf das auch oft, egal, wie er sich an der Leine benimmt. Also hat er Erfolg mit seinem Benehmen.
Deshalb ist Disziplin und Konsequenz gefragt. Es sollte Sie ganz einfach nicht interessieren, was der Hund will. Im Gegenteil sollte es den Hund interessieren, was SIE wollen.
Versuchen Sie es mal, indem Sie z. B. seinen Namen rufen. Wenn er Sie anschaut und NICHT BELLT, werfen Sie ein Leckerchen, zuerst in die Nähe des Hundes, dann immer weiter weg. Steigern Sie die Zeit, bis Sie das Leckerchen werfen.
Auf Bellen reagieren grundsätzlich nicht mehr. Auch nicht mit schimpfen, AUS, NEIN oder Ähnlichem. Schauen Sie ihn auch nicht an, gehen Sie im Notfall sogar kommentarlos weg.
Zusätzlich ist es sehr wichtig, dem Hund Grenzen aufzuzeigen.
Grenzen sind z. B., dass der Hund nur mit Erlaubnis von Ihnen auf Sofa oder Bett darf. SIE bestimmen, wann gefüttert, gespielt und gestreichelt wird. Alles Aktionen gehen von Ihnen aus, Sie entscheiden. Dann muss der Hund nichts entscheiden und regeln und kann sich auf Sie verlassen.
Lassen Sie ihn NIE angeleint zu anderen Hunden und schon gar nicht, wenn er bellt, zieht und schnappt. Drehen Sie kommentarlos um und gehen in die andere Richtung ohne ihn anzuschauen.
Bringen Sie ihm bei, sich zu setzen und Sie anzuschauen. Nehmen Sie dazu ein Leckerchen und halten es in Höhe Ihrer Augen. Geben Sie das Kommando und wenn er sich hin setzt und Sie anschaut, bekommt er das Leckerchen.
Üben sie das zuhause, später draußen und wenn es funktioniert mit anderen Hunden. Erst, wenn er sich benimmt leinen Sie ihn ab und er darf mit dem anderen Hund spielen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Kathy W. | Fragesteller/in
schrieb am 19.10.2020
Hallo, vielen Dank für die Antwort.
Ich lasse ihn nie an der Leine zu anderen. Auch sofa und Bett sind tabu, außer wir erlauben es. Die Grenzen sind also alle gesetzt. Nun passiert das schnappen nach mir meistens dann, wenn ich an den Hunden vorbeigehe... ich habe schon gemerkt, dass es besser ist, wenn ich kommentarlos vorbeilaufe. Ohne etwas zu sagen..heute jedoch war wieder der fall, dass er unbedingt zu einer Hündin wollte. Ich bin an ihr vorbei und er dreht sich die ganze zeit nach ihr um. Bis er irgendwann aus Frust wieder versichte nach mir zu schnappen.

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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 20.10.2020
Hallo Kathy,
bitte haben Sie Verständnis, dass wir hier nur allgemeine Antworten geben können weswegen ich Ihnen nur noch raten kann, sich an eine/n Hundetrainer/in in Ihrer Nähe zu wenden.
Alternativ können Sie sich auch gerne über meine Website mit mir in Verbindung setzen, ich rufe Sie dann an und Sie schicken mit evtl. Videos zu. Danach rufe ich Sie zurück was natürlich auch kostenlos ist.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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