Hund knurrt und bellt Mitbewohner an beim Raum betreten, was kann man dagegen tun?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Zwergenverein schrieb am 17.06.2021
Hallo in die Runde,

wir haben seit 2 Wochen einen Hund übernommen. Der kleine ist 2 Jahre, kastriert und kommt ursprünglich aus Polen. Danach hat er 1 Jahr bei einem älteren Ehepaar gelebt, die reichlich Grundstück zur Verfügung hatten, wo er frei den Tag rumgelaufen ist. Sie sind nicht mit ihm spazieren gegangen oder ähnlich. Nun ist die Frau schwer erkrankt und die können sich nicht ausreichend mehr kümmern, weswegen sie ihn ins Tierheim abgeben wollten. Da meine Mitbewohnerin die Enkelin ist und das erfahren hat, haben wir uns alle entschieden ihn zu nehmen. Er ist ein wirklich toller Hund der sehr wissbegierig ist und unfassbar schnell lernt. Draußen an der Leine klappt es mittlerweile super, er läuft Beifuß (meistens, aber da sind wir ja auch noch im Training) an der Schleppleine, hört er aufs Wort und hat sich schnell an alle „Regeln“ gewöhnt. Er geht super mit anderen Hunden und Menschen draußen um.

Das Ehepaar hat sehr ländlich gewohnt und ich denke zusätzlich zu seiner Erfahrung aus dem Ausland, kennt er viele Geräusche nicht. Gerade an der Straße die viel befahren wird, erschreckt er sich sehr häufig. Aber da wird er immer ruhiger und gewöhnt sich immer mehr - sind ja auch erst 2 Wochen. Große Lkw‘s mag er gar nicht. Da bekommt er panische Angst und versucht in sämtliche Richtungen wegzulaufen. Ob nun Futter, Leckerbissen oder Spielzeug bringen da gar nichts.

Bevor wir zum wichtigsten kommen eine Info noch vorab: er bekommt wie alle meine Hunde es immer bekommen haben in der ersten Zeit, sein Trockenfutter aus der Hand, im Training. Das größte Problem ist: wenn wir mit ihm in einem Raum sind (Wohnzimmer) (wir wohnen zu 3. zusammen - nicht als WG) und jemand kommt dazu, dann knurrt er diese Person an, dreht sich ganz oft im Kreis und schnappt -würde man einfach direkt weitergehen, nach der Person. Und dabei ist egal ob ich das bin (obwohl es da sehr selten ist) oder meine Mitbewohner. Es ist auch nicht immer so, das macht es auch so unberechenbar. Man kann nicht erkennen was der Auslöser ist, mal ist es wenn man was reinträgt, dann wann anders ist es aber okay etwas reinzutragen. Mal wenn man einfach nur reinkommt, dann wann anders ist es wieder okay einfach reinzukommen. Er springt sofort auf wenn jemand kommt, heute sogar als meine Mitbewohnerin gehen wollte.

Des Weiteren hatten wir einen Vorfall. Meine Mitbewohnerin kam rein, er hat sich total gefreut und nachdem sie ihren Kaffee auf dem Tisch abgestellt hatte, hat sie sich runtergebeugt und ihn zu sich gelockt er kam auch und es waren keine Anzeichen zu sehen, das er nicht wollte. Er hat sich gefreut und sich streicheln lassen und plötzlich hat er ihr ins Gesicht geschnappt. Er mag generell nicht wenn man mit seinem eigenen Gesicht seinem zu nahe kommt, das vermeiden wir und über ihn beugen oder etwas über ihn reichen, geht auch nicht, da scheint er negative Erfahrungen gemacht zu haben. Leider hat hier niemand auf die „Schnelle“ Zeit und gerade das Knurren, Bellen und Schnappen beim Raum betreten ist echt problematisch. Haben sie vielleicht Tipps für uns speziell mich?
1 Antwort
Guten Morgen, das ist ein ziemlich komplexes Thema. Hier müsste man sich ein Bild direkt vor Ort machen, um Ihnen einen Rat zu geben. Deshalb würde ich Ihnen empfehlen, sich mit einem Hundetrainer vor Ort in Verbindung zu setzen, der nach Hause kommt und die Angelegenheit und Problematik dort beurteilen kann und Ihnen Lösungsvorschläge macht. Das kann man leider auf diesem Weg schlecht beurteilen.
Sicher ist, dass der kleine Hund eine größere Distanz benötigt, aber das muss man wirklich vor Ort sehen. Es tut mir leid, dass ich Ihnen so keine Lösungsvorschläge machen kann, aber die Situation muss man analysieren. Hier spielt sicherlich die Körpersprache auch eine große Rolle.
Viele Grüße aus Wiesbaden
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
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