Kalle knurrt und schnappt

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Martina P. schrieb am 08.08.2024
Hallo, seit sechs Monaten haben wir Kalle, einen Malteser, bei uns. Er wurde mit 11 1/2 Jahren in einem Berliner Haushalt sichergestellt und wir haben ihn aus dem Tierheim geholt.

Sicher ist, dass Kalle geschlagen wurde, vor allem mit der Leine und offenbar im Tiefschlaf weggetreten oder sonst wie gestört. Daher kommt er schwer zur Ruhe. Eigentlich schläft er nur tief in seinem Tipi oder in der Nacht.
Ich bin seine Hauptbezugsperson, habe mich ausführlich der Hundeerziehung gewidmet, auch zusammen mit einem Profi. Wir haben schon viel erreicht, aber....

Letztens hat er sich zu uns gelegt während mein Mann und ich gemeinsam ferngesehen haben. Meist tut er das nur kurz und trollt sich dann in sein Tipi. Diesmal aber schlief er tief ein, angekuschelt an das Bein meines Mannes, der ihn manchmal streichelte oder einfach nur sein Pfötchen hielt.
Plötzlich knurrte er und schnappte nach ihm. Dieses Verhalten hat er schon öfter gezeigt, allerdings nicht in solch einer Situation. Er schnappt manchmal nach meinem Sohn, wenn er ihm das Geschirr abnehmen möchte oder wenn man versucht ihn irgendwohin zu schieben. Dieses Verhalten ist weniger geworden, aber kommt hin und wieder nochmals vor. Neu ist, dass er sich mittlerweile zu knurren traut. Das hat er am Anfang nicht gemacht und sofort gebissen. Auch beißt er nicht mehr richtig zu. Es ist eher ein Warnschnappen. 
Das Knurren und Schnappen auf der Couch war ungewöhnlich und kam aus dem Nichts. Wie sollten wir darauf nun reagieren? Die Situation herbeiführen, damit er lernt, dass er bei uns, wenn er loslässt, keine Angst haben muss?

Vielen herzlichen Dank im Voraus!
Tina
1 Antwort
Guten Tag, beginnen Sie Ihren Hund zu führen und ihm Regeln und Rituale beizubringen. Wenn Sie auf dem Sofa sind, ist der Hund unten, weil er damit noch nicht umgehen kann. Falsch war, den Hund zu streicheln und seinen Schlaf zu stören. Richtig wäre: Sie sind auf der Couch, der Hund geht ins Tipi. Hunde tun nie etwas "aus dem Nichts" . Sie wollen uns damit zeigen, dass sie Regeln wollen, um zu lernen, was sie tun und lassen sollen - konsequent und bestimmt.. Ich würde davon abraten, dass Ihr Sohn (wie alt ist er?) ihn anfasst, machen Sie das besser.Langsamst nähern, mit ihm sprechen, nicht grabschen--- gehen Sie immer davon aus, dass ihn jederzeit etwas aus seinem Vorleben "triggern" könnte und er beißt zu.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de mit vielen Tipps und Filmen
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