Mein Hund beißt mich mehrmals am Tag

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Jacci K. schrieb am 07.09.2024
Hallo,
ich habe mir vor 6 Monaten einen Labrador Welpen zugelegt. Er ist jetzt 8 Monate alt und wir haben extreme Probleme mit dem beißen zuhause. Als er klein war, war er schon sehr stur und es war schwierig die Beißhemmung wegzubekommen. Irgendwann dachten wir, dass wir es geschafft hätten. Dies hat jedoch nur 2 Wochen angehalten. Danach wurde alles noch schlimmer. In unserem Haushalt leben meine Mutter und ich. Bei meiner Mutter ist er total lieb, aber bei mir fängt er 4-5 mal am Tag an zu beißen. Es kommt immer in unterschiedlichen Situationen vor, entweder wenn ich auf dem Sofa sitze und ihn ignoriere oder wenn wir zusammen kuscheln fängt er einfach an in meinen Oberarm zu beißen. Auch manchmal ohne Vorwarnung wenn ich auf dem Sofa liege und etwas döse, kommt er ins Zimmer, setzt sich vor mich und springt ganz plötzlich auf mich drauf und beißt in die Arme. Wenn ich nein sage wird es noch schlimmer und er fängt an zu knurren. Wenn ich aufstehe und ihn ignoriere kommt er mir hinterher und beißt mir in meine Beine oder versucht sich weiter meinen Arm zu schnappen. Unsere Hundetrainerin meinte wir sollten ihn mit einer Wasserpistole anspritzen, aber auch das macht ihn nur richtig wütend. Schnauzgriff funktioniert auch nicht. Ich sperre ihn jetzt meistens aus, aber wenn ich die Tür nach ein paar Minuten wieder aufmache, versucht er es meistens nochmal. Jetzt wo er größer und stärker ist tut das Beißen auch richtig weh und mein ganzer Arm kribbelt. So kann das einfach nicht weiter gehen. Was ist die Ursache für sein Verhalten? Und was soll ich tun?
Auch wenn mal Gäste zu Besuch kommen, tut er dies bei bestimmten Leuten und die bekommen Angst. 
1 Antwort
Hallo Jacci,

das klingt alles wirklich nicht sehr schön und ich kann mir vorstellen, dass es die Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund belastet.

Mich würde noch interessieren, ob Dein Hund täglich genügend Ruhe / Schlaf bekommt. In seinem Alter wären 17-20h normal.
Hat er denn einen festen Rückzugsort, an dem er sich wohlfühlt?
Und wurde das "nein"-Signal richtig mit ihm trainiert? Also weiß er überhaupt, was Du von ihm möchtest, wenn Du das zu ihm sagst?

Für mich liest sich das alles so, als würde da ganz viel Frust dahinter stecken. Die "Lösung" mit der Wasserpistole und dem Schnauzgriff war leider auch eher kontraproduktiv, da solche Methoden die ganze Situation nur verschlimmern - Dein Hund lernt dadurch nämlich gar nichts, außer dass seine Menschen unberechenbar sind. Zudem wird ja auch nicht geschaut, warum Dein Hund dieses Verhalten zeigt … dahinter steckt aber meist ein unerfülltest Bedürfnis.

Dass Du ihn nun wegsperrst, ist zwar nachvollziehbar, aber soziale Ausgrenzung ist mit die schlimmste Strafe für einen Hund...

Versteh das jetzt bitte nicht als Vorwurf, Du wurdest von Deiner bisherigen Trainerin aber wohl leider falsch beraten und das tut mir sehr leid.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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