Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
unknown_member schrieb am 16.05.2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin durch das Internet auf Sie aufmerksam geworden. Ich wohne Nähe Frankfurt am Main und habe seit einer Woche sich ständig weiter zuspitzende Probleme zwischen meinem Hund und meinem 11 Monate altem Baby. Ich suche dringend Hilfe, was ich kurzfristig machen kann, da ich eine Beissattacke befürchte.
Zur Historie: mein Freund und ich haben unseren Chihuahua-Rüden (3,4 kg, nicht kastriert) als Welpe vom Züchter Mitte 2011 geholt. Bisher hätte ich ihn als freundlich, aufgeschlossen und unkompliziert beschrieben. Er wurde von uns als richtiger Hund behandelt (nicht in der Handtasche getragen), kennt Kommandos und geht täglich stundenlang spazieren oder läuft neben dem Fahrrad, apportiert seinen Futterbeutel oder Bällchen. Er wurde zugegebenermaßen sehr verwöhnt, fast überall mit hingenommen, darf auf die Couch, schläft mit im Bett, hat permanenten Zugang zu seinem Futter oder Spielzeug, suchte permanenten Körperkontakt, spielt mit einigen kleineren und mittelgroßen Nachbarshündinnen und -Hunden.
Letzten Sommer fingen die Probleme an. Ich bekam ein Baby und mein Freund hat mich verlassen, somit einschneidende Änderungen auch für den Hund. Er hatte langen und mengentechnisch sehr massiven Fellwechsel, scharrte beim Gassigehen überall, schnüffelte und leckte ewig, knurrt und kläfft andere Rüden an, drehte bei Hündinnen durch mit Gefiepe und Hinlaufen. Dies lies sich alles aufgrund seiner Größe noch gut händeln und kann ich mir durch seine Unkastriertheit noch erklären.
Dem Baby gegenüber war er bisher freundlich eingestellt. Ich habe ihn nirgend ausgeschlossen oder ferngehalten, wir haben zu dritt geschmust oder er sich auch alleine an das Kind angekuschelt, mit Kind auf dem Arm sein Bällchen geschmissen etc. Gassi gehen wir täglich 3 mal, jeweils zwischen 1-3 Stunden, je nach Schlafensdauer des Kindes. Leider hab ich neulich nicht richtig aufgepasst und das Baby hat ihn vor circa 3 Monaten richtig doll in die Seite gepetzt. Er hat aufgejault (aber mehr nicht) und in den nächsten 3 Wochen eine größeren Sicherheitsabstand eingehalten. Diesen dann aber von sich aus auch wieder verringert.
Seit einer Woche eskaliert jedoch sein Verhalten. Ich erkenne meinen Hund kaum wieder und befürchte täglich eine Beissattacke. Auf der einen Seite kommt er noch zu ihr. Schnüffelt ihr an Hand oder Ohr, legt sich auch noch nah dran oder nimmt etwas zu essen aus ihrer Hand. Auf der anderen Seite aber knurrt er sie manchmal (nicht immer) massiv an und stellt hinten einen richtigen Kamm hoch. Begonnen hat es vor einer Woche als sie mit ihren 11 Monaten mittlerweile recht schnell in Richtung seines Futternapfes krabbelte, der allerdings noch 5 Meter entfernt war. Dasselbe wiederholte sich bei seinem Körbchen. Beides konnte ich noch nachvollziehen, erklärte es mir mit Rangordnung und Territorium, sagte das Kommando nein zu ihm und nahm das Kind jeweils aus seinem Bereich. Im Laufe der Woche fing er allerdings an, immer früher schon zu Knurren/in immer weiterem Abstand von ihr zum Napf. Das Baby kann sich kaum noch räumlich bewegen. Das sie anfixieren verstärkt sich täglich in Häufigkeit und Intensität. Dazu kam, dass er sich plötzlich (was er bisher weder durfte noch gemacht hat) auf Spielzeug von ihr stürzte, wenn sie dieses mal warf oder ihr aus der Hand rollte, es in die Schnauze nahm und ebenfalls knurrte. Hier gab ich ebenfalls das Kommando nein und nahm es ihm wieder weg und gab es dem Kind. Gegipfelt ist sein Verhalten jedoch mittlerweile, dass er ohne dass Futter oder Spielzeug im Spiel gewesen wären, das Kind teilweise anknurrte. Zweimal, als ich ihn streichelte, sich das Kind die ganze Zeit ein paar Meter entfernt von uns beschäftigte und dann in unsere Richtung kroch. Und einmal, als ich herumlief, er hinter mir herlief, sich dann mehrfach steif machte, stehen blieb, sich zu dem hinterherkrabbelnden Baby rumdrehte und mit Kamm stellen und Knurren drohte und sich dabei quasi zwischen mir und dem Baby platzierte. Dieses Verhalten ging gar nicht. Ich sagte ebenfalls nein, ging zum Baby und nahm es hoch.
Sein Spielzeug habe ich mittlerweile weggeräumt, damit das Baby nicht zufällig mal in die Richtung krabbelt und er wieder droht. Ich habe dann bewusst versucht, zu Zeiten, in denen das Kind sich selbst beschäftigt, ihn öfter auf den Arm zu nehmen, mehr zu streicheln, um ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht eifersüchtig sein muss/da längere Schmuseeinheiten zeitlich zu kurz kamen in letzter Zeit. Den Futterbeutel und seinen Ball habe ich direkt am Kind vorbei/in dessen Nähe geschmissen, sodass er zum apportieren an ihr vorbei musste und dabei auch merkt, dass sie sich für seine Sachen nicht interessierte sondern mit ihrem Spielzeug spielt. Dies hat er auch ohne Drohgebärden gemacht, manchmal gewartet, bis sie sich anders drehte/setzte, um besser an ihr vorbei zu kommen. Es war alles in Ordung, bis ich schmusend mit ihm auf der Couch lag, das Kind in unsere Richtung krabbelte, er es wieder fixierte, Kamm stellte und knurrte.
Was kann, soll ich bitte noch machen? Hilft eine Kastration dabei? Soll ich ihn zum Rangordnung klar machen nicht mehr auf Couch und Bett lassen, befürchte dadurch aber noch mehr Eifersucht? Soll ich seinen Futternapf wegräumen und nur zum Fressen hinstellen? Wie kann ich seinem Ressourcenproblem um Futter, Spielzeug und mich gerecht werden? Priorität hat für mich, dass es nicht weiter eskaliert oder das Kind gar gebissen wird. Sekundär, dass der Hund glücklich ist/seine Bedürfnisse befriedigt werden. Kriegen wir das mit geeinigten Maßnahmen (welchen?) gemeinsam hin oder muss ich ihn abgeben, weil er, wie typisch für seine Rasse, zu sehr im Mittelpunkt stehen will, das Kind aber auch und damit dauerhaft ein Konflikt vorprogrammiert ist?
Bitte um Hilfe/Ratschläge.
Vielen Dank.
MfG
Ivonne Stange
Von meinem iPad gesendet
ich bin durch das Internet auf Sie aufmerksam geworden. Ich wohne Nähe Frankfurt am Main und habe seit einer Woche sich ständig weiter zuspitzende Probleme zwischen meinem Hund und meinem 11 Monate altem Baby. Ich suche dringend Hilfe, was ich kurzfristig machen kann, da ich eine Beissattacke befürchte.
Zur Historie: mein Freund und ich haben unseren Chihuahua-Rüden (3,4 kg, nicht kastriert) als Welpe vom Züchter Mitte 2011 geholt. Bisher hätte ich ihn als freundlich, aufgeschlossen und unkompliziert beschrieben. Er wurde von uns als richtiger Hund behandelt (nicht in der Handtasche getragen), kennt Kommandos und geht täglich stundenlang spazieren oder läuft neben dem Fahrrad, apportiert seinen Futterbeutel oder Bällchen. Er wurde zugegebenermaßen sehr verwöhnt, fast überall mit hingenommen, darf auf die Couch, schläft mit im Bett, hat permanenten Zugang zu seinem Futter oder Spielzeug, suchte permanenten Körperkontakt, spielt mit einigen kleineren und mittelgroßen Nachbarshündinnen und -Hunden.
Letzten Sommer fingen die Probleme an. Ich bekam ein Baby und mein Freund hat mich verlassen, somit einschneidende Änderungen auch für den Hund. Er hatte langen und mengentechnisch sehr massiven Fellwechsel, scharrte beim Gassigehen überall, schnüffelte und leckte ewig, knurrt und kläfft andere Rüden an, drehte bei Hündinnen durch mit Gefiepe und Hinlaufen. Dies lies sich alles aufgrund seiner Größe noch gut händeln und kann ich mir durch seine Unkastriertheit noch erklären.
Dem Baby gegenüber war er bisher freundlich eingestellt. Ich habe ihn nirgend ausgeschlossen oder ferngehalten, wir haben zu dritt geschmust oder er sich auch alleine an das Kind angekuschelt, mit Kind auf dem Arm sein Bällchen geschmissen etc. Gassi gehen wir täglich 3 mal, jeweils zwischen 1-3 Stunden, je nach Schlafensdauer des Kindes. Leider hab ich neulich nicht richtig aufgepasst und das Baby hat ihn vor circa 3 Monaten richtig doll in die Seite gepetzt. Er hat aufgejault (aber mehr nicht) und in den nächsten 3 Wochen eine größeren Sicherheitsabstand eingehalten. Diesen dann aber von sich aus auch wieder verringert.
Seit einer Woche eskaliert jedoch sein Verhalten. Ich erkenne meinen Hund kaum wieder und befürchte täglich eine Beissattacke. Auf der einen Seite kommt er noch zu ihr. Schnüffelt ihr an Hand oder Ohr, legt sich auch noch nah dran oder nimmt etwas zu essen aus ihrer Hand. Auf der anderen Seite aber knurrt er sie manchmal (nicht immer) massiv an und stellt hinten einen richtigen Kamm hoch. Begonnen hat es vor einer Woche als sie mit ihren 11 Monaten mittlerweile recht schnell in Richtung seines Futternapfes krabbelte, der allerdings noch 5 Meter entfernt war. Dasselbe wiederholte sich bei seinem Körbchen. Beides konnte ich noch nachvollziehen, erklärte es mir mit Rangordnung und Territorium, sagte das Kommando nein zu ihm und nahm das Kind jeweils aus seinem Bereich. Im Laufe der Woche fing er allerdings an, immer früher schon zu Knurren/in immer weiterem Abstand von ihr zum Napf. Das Baby kann sich kaum noch räumlich bewegen. Das sie anfixieren verstärkt sich täglich in Häufigkeit und Intensität. Dazu kam, dass er sich plötzlich (was er bisher weder durfte noch gemacht hat) auf Spielzeug von ihr stürzte, wenn sie dieses mal warf oder ihr aus der Hand rollte, es in die Schnauze nahm und ebenfalls knurrte. Hier gab ich ebenfalls das Kommando nein und nahm es ihm wieder weg und gab es dem Kind. Gegipfelt ist sein Verhalten jedoch mittlerweile, dass er ohne dass Futter oder Spielzeug im Spiel gewesen wären, das Kind teilweise anknurrte. Zweimal, als ich ihn streichelte, sich das Kind die ganze Zeit ein paar Meter entfernt von uns beschäftigte und dann in unsere Richtung kroch. Und einmal, als ich herumlief, er hinter mir herlief, sich dann mehrfach steif machte, stehen blieb, sich zu dem hinterherkrabbelnden Baby rumdrehte und mit Kamm stellen und Knurren drohte und sich dabei quasi zwischen mir und dem Baby platzierte. Dieses Verhalten ging gar nicht. Ich sagte ebenfalls nein, ging zum Baby und nahm es hoch.
Sein Spielzeug habe ich mittlerweile weggeräumt, damit das Baby nicht zufällig mal in die Richtung krabbelt und er wieder droht. Ich habe dann bewusst versucht, zu Zeiten, in denen das Kind sich selbst beschäftigt, ihn öfter auf den Arm zu nehmen, mehr zu streicheln, um ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht eifersüchtig sein muss/da längere Schmuseeinheiten zeitlich zu kurz kamen in letzter Zeit. Den Futterbeutel und seinen Ball habe ich direkt am Kind vorbei/in dessen Nähe geschmissen, sodass er zum apportieren an ihr vorbei musste und dabei auch merkt, dass sie sich für seine Sachen nicht interessierte sondern mit ihrem Spielzeug spielt. Dies hat er auch ohne Drohgebärden gemacht, manchmal gewartet, bis sie sich anders drehte/setzte, um besser an ihr vorbei zu kommen. Es war alles in Ordung, bis ich schmusend mit ihm auf der Couch lag, das Kind in unsere Richtung krabbelte, er es wieder fixierte, Kamm stellte und knurrte.
Was kann, soll ich bitte noch machen? Hilft eine Kastration dabei? Soll ich ihn zum Rangordnung klar machen nicht mehr auf Couch und Bett lassen, befürchte dadurch aber noch mehr Eifersucht? Soll ich seinen Futternapf wegräumen und nur zum Fressen hinstellen? Wie kann ich seinem Ressourcenproblem um Futter, Spielzeug und mich gerecht werden? Priorität hat für mich, dass es nicht weiter eskaliert oder das Kind gar gebissen wird. Sekundär, dass der Hund glücklich ist/seine Bedürfnisse befriedigt werden. Kriegen wir das mit geeinigten Maßnahmen (welchen?) gemeinsam hin oder muss ich ihn abgeben, weil er, wie typisch für seine Rasse, zu sehr im Mittelpunkt stehen will, das Kind aber auch und damit dauerhaft ein Konflikt vorprogrammiert ist?
Bitte um Hilfe/Ratschläge.
Vielen Dank.
MfG
Ivonne Stange
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