pflegehund jagt radfahrer

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Mabel1 schrieb am 03.05.2016
ein etwa 2jähriger hund aus dem tierschutz jagt phrenetisch alles, was ihr angst macht. zunächst war das jede person, jeder hund, jedes auto...
inzwischen sind es nur noch wenige jogger, große autos, motorräder, aber durch ablenkung lassen sich diese attacken meist vermeiden.
nur bei radfahrern stellt sich überhaupt keine besserung ein. im freilauf (wenn ich den radfahrer nicht rechtzeitig sehe, um den hund zurückzurufen) verfolgt sie den radfahrer und rennt eine weile mit, bevor sie umdreht und zurückkommt. hält der radfahrer an oder tritt beim fahren nach ihr, kommt sie einfach zurück. sie versucht nicht, den radfahrer zu beißen, sondern scheinbar nur zu verjagen, bis dieser eine reaktion zeigt.
habt ihr einen tip, wie ich das problem 'radfahrer' angehen kann, ohne den hund grob von der verfolgung abzuhalten? manchmal gelingt es mir, sie mit einem leckerlie abzulenken (alternativverhalten), aber es scheint kein lernerfolg einzutreten.
3 Antworten
Michaela Wolf | Hundetrainer/in
schrieb am 05.05.2016
Hallo,
Sie sollte zunächst angeleint trainieren - der Radfahrer ist in so großer Entfernung / fährt so langsam, daß Ihr Hund kein unerwünschtes Verhalten zeigt.
Mit einem zuvor auftrainierten Markersignal markieren Sie das ruhige Verhalten und belohnen Ihren Hund hochwertig bei sich.
Kleinschrittig wird die Reizintesität erhöht, aber immer nur so weit, daß Ihr Hund ruhig ist, Futter nehmen und mit Ihnen kooperieren kann.

Parallel können Sie am Rückruf trainieren, damit Ihr Hund im Notfall abrufbar ist.
Auch eine Schleppleine als Management hilft, daß Ihr Hund nicht Radfahrern hinterherläuft.

Am besten und schnellsten geht das Training, wenn Sie sich von einem guten Trainer coachen lassen - Sie finden Kollegen mit fundierter Ausbildung auf den Seiten von BHV e.V., IBH e.V. und Trainieren statt dominieren.

Viel Erfolg, Michaela Wolf
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Mabel1 | Fragesteller/in
schrieb am 05.05.2016
vielen dank für die tips. allerdings trainiere ich diesen hund bereits seit 10 wochen, und sie visiert radfahrer bereits aus großer entfernung an und läßt sich auch durch ansprache und leckerlies nur selten davon abhalten, mit 'mordsgeschrei' auf sie zuzutoben. in so extremem ausmaß hatte ich dieses problem bisher nicht.
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Michaela Wolf | Hundetrainer/in
schrieb am 08.05.2016
10 Wochen Training sagen ja nichts darüber aus, wie lange die tatsächliche Trainingszeit war, ob das Setting passend war und wie oft der Hund zwischendurch noch für sein unerwünschtes Verhalten verstärkt wurde bzw. eben das Setting nicht stimmte.

Ich würde tatsächlich einen Trainer zu Rate ziehen, zumal wenn er nicht fressen kann. Futter bzw. Ansprache in das unerwünschte Verhalten hinein sind Verhaltensverstärker!

Beste Grüße,
Michaela Wolf
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