Sehr agressiv am späten Abend gegen uns

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
heinzwerner schrieb am 29.03.2015
seit einiger zeit wird unser jetzt 9 jahre alter mischling am späten abend sehr aggressiv gegen uns. er knurrt und fletscht die zähne und will beissen, ohne ersichtlichen grund. geht einer raus zb. auf die toilette macht er ein riesen theater und ist hoch aggresiv, wir wissen uns keinen rat und hoffen von ihnen hilfe zu erlangen mfg. i.hoppermann
3 Antworten
Liebe Familie Hoppemann, bitte stellen sie ihren Hund unbedingt einem Tierarzt vor. Ältere Hunde können ebenso wie Menschen an Erkrankungen wie vermindertem Hör- und Sehvermögen leiden. Gerade in der Dunkelheit können Hunde schlechter sehen.
Die Beeinträchtigung der Sinne kann der Auslöser für dieses Verhalten sein.
Bitte sprechen sie den Hund laut und deutlich an, wenn sie sich ihm nähern. Verlegen sie seinen Ruheplatz möglichst an eine Stelle, an der sie nicht oft vorbeigehen müssen.
Auch Schmerzen bei Arthrosen können Unbehagen und als Folge unerklärliches Verhalten auslösen.
Auch Hunde können leider an Demenz erkranken. Dies sollte alles abgeklärt werden.
Sollte kein gesundheitliches Problem als Ursache in Frage kommen, melden sie sich bitte noch einmal bei mir.

Mit freundlcihen Grüßen Sabine Kutschick
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heinzwerner | Fragesteller/in
schrieb am 31.03.2015
Hallo Frau Kutschick, vielen Dank für Ihre Antwort, aber die von Ihnen aufgeführten Dinge sind alle schon vom Tierarzt abgeklärt worden, und es trifft nichts von alledem zu. Er hat Tbl. zum ruhig stellen bekommen und lässt trotzdem seine Aggressionen los. Wie gesagt hauptsächlich am Abend , dann darf ich mich manchmal nicht bewegen ohne dass er hochgradig aggressiv wird und mich anfletscht. Mein Mann und ich sitzen im Wohnzimmer , wo er auch seinen Platz hat seit neun Jahren , es ist hell und er sieht und hört sehr gut. Die Tierärztin meint , es könnte eine Epilepsie sein , ist sich aber auch nicht sicher. Sie sprach auch schon von einschläfern, aber das möchte ich auf keinen Fall, denn er ist ja eigentlich noch richtig fit und das kann ja auch nicht die Lösung sein. Wie gesagt, das geht so seit seit einem halben jahr, vorher war alles gut. Manchmal reicht schon wenn ich ihn nur angucke um ihn ausflippen zu lassen, ich hoffe sie können mir nochmal einen Rat geben

Mit freundlichen Grüßen Ingrid Hoppermann
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Liebe Frau Hoppemann,
wenn keine gesundheitliche Ursache in Betracht kommt, muß man weiter suchen. Denn irgendetwas muß der Auslöser für dieses Verhalten sein. Epileptische Anfälle würden zu jeder Zeit und an jedem Ort auftreten, so dass ich dies auch für unwahrscheinlich halte.
Bitte überlegen sie noch einmal ganz genau, wann dieses Verhalten das erste Mal aufgetreten ist. Hat sich irgend etwas verändert? Im Raum, an Ihnen als Person, am Tagesablauf? An ihrer Beziehung/Verhalten zum Hund?
Reagiert der Hund ebenso aggressiv, wenn sich ihr Mann bewegt oder nur bei Ihnen?
Wie reagieren Sie, wenn der Hund sich so gebärdet?
Für den Moment kann ich Ihnen nur einige Ideen mit geben, wie sie diese Situation handeln können. Ob und was Sie davon umsetzen können, hängt von Ihren Möglichkeiten ab.
Zum ersten würde ich den abendlichen Ruheplatz in einen benachbarten Raum verlegen und die Tür mit einem stabilen nicht überspringbaren Schutzgitter versehen. So kann der Hund sie sehen, sie können sich aber gefahrlos frei bewegen. Es kann sein, dass dies alleine schon ausreicht. Der Hund wird zwar sein Verhalten weiterhin zeigen, sie können dies aber ignorieren. Da sich ein Verhalten für den Hund immer irgendwie lohnen muß und er dann keinen Erfolg mehr hat, könnte dies eine Möglichkeit sein um ihr Problem zu lösen. Bleibt der Hund irgendwann ruhig liegen, können sie ihn mit einem Leckerli belohnen.
Eine weitere Möglichkeit wäre , den Hund mit einem Geschirr und einer Leine an seinem Ruheplatz (Haken in der Wand) anzubinden. Selbes Vorgehen wie oben.
Die dritte Variante wäre das Anlegen eines Maulkorbes. In diesem Fall sollten sie den Hund dann konsequent auf seinen Platz verweisen. Dies ist aber nicht ganz ungefährlich, da es immer noch zum Körperkontakt mit dem Hund (Anspringen) kommen kann.
Sie können sich auch gerne Hilfe von einem auf Verhaltensberatung spezialisierten Hundetrainer holen. Adressen finden sie z.B. beim BHV - http://www.bhv-net.de/ oder bei der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie - GTVMT - http://www.gtvt.de/
Es ist immer besser sich vor Ort und im persönlichen Gespräch ein Bild von der Situation zu machen um Lösungen zu erarbeiten.
Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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