unerhofftes bellen

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Xenia B. schrieb am 06.11.2014
Hallo, ich will nicht sagen, dass mein Hund aggressiv ist aber ich befürchtet, wenn wir nicht endlich das richtige machen in den richtigen Situationen, dann wird das noch kommen. Unseren Balu hatten wir seit der 8. Lebenswoche, alles lief prima. Es fing auch nicht schleichend an, sondern war plötzlich da, er bellt Menschen an. Er bellt, wenn es klingelt oder das Schloss aufgeschlossen wird zu Hause, ich finde das nicht unbedingt schlimm, weil es geht immerhin um sein Revier, nur steigert er sich da mächtig rein, das ist auch nicht das Problem aber vielleicht muss man hier ansetzten -nur wie? Sein momentan größtes Problem ist, dass er Leute anbellt, nicht in Menschenmengen, da klappt es super auch beim Radfahren, aber sobald er den Eindruck vermittelt kriegt, dass jemand zu ihm möchte dann geht das Bellen "unaufhaltsam" los. Er hat nie jemandem was getan, aber ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass es auch so bleibt. Er war wie gesagt nicht immer so. Er hat was gegen Männer mit Hut, seitdem wir einmal gemeinsam beim Schäfer waren (absurder Weise, denn er ist ein Border Collie Mix, was die Diagnose nicht unbedingt schwerer macht, dafür aber die Therapie). Ich bitte um hilfreiche Tipps, die sich in besagten Situationen schnell umsetzen lassen. Da ich vorhabe den Hund bis ans Lebensende bei mir zu haben, habe ich die Zeit und Geduld, ich warte nicht auf Wunder, ich möchte nur, dass ich es nicht mit meinen Reaktionen verschlimmere, jetzt wo ich das Gefühl habe, dass noch nichts zu spät ist.

PS.: Wenn Sie mir noch weiter helfen wollen, können Sie mir sagen wie ich es ihm angewöhnen kann über Zäune zu springen?
1 Antwort
Hallo,
haben Sie über Kasstration nachgedacht, um ihm das Leben etwas zu erleichtern? Bei unkastrierten Rüden muss man immer eine Schippe mehr Konsequenz draulegen.
Kastrierte Rüden sind ansprechbarer.
Sie haben irgendwann den Respekt des Hundes verloren. Also, mein Zuhause ist MEIN Revier und nicht seines. Ich möchte nicht, dass mein Hund jede Menge eigene Entscheidungen trifft. Shadow war auch so.
ZUm Besuch:
Beschützen Sie Ihren Hund und "sagen" Sie ihm, dass Sie Besuch haben:
Nehmen Sie ihn an die Leine, HINTER Ihren Körper, da bleibt er, bis der Besuch sitzt.
Wichtig ist, dass Sie Ihrem Hund zeigen, dass er nichts zu erledigen hat.
Wenn Sie stur bleiben und ihn an der Leine lassen, hat er nichts zu erledigen und bleibt von Anfang an ruhig.

Bestellen Sie sich einen Klingler. Ihr Hund bellt, Sie rufen sie von der Tür weg und nehmen sie an die Leine HINTER!!! Ihre Füße, sonst klappt es nicht. Sie halten Sie die ganze Zeit abgeschirmt und zeigen ihr, dass Sie Besuch haben und die Situation im Griff. Der Besuch kommt rein, sie bleibt an der Leine - sie hat nichts mehr zu erledigen. Machen Sie es ein paar Mal hintereinander. Wichtig ist Ihre sichere Körpersprache: Mein Besuch, mein Gast, meine Wohnung!! Sie wissen schon...
Beginnen Sie auch hier Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, damit er seine Ruhe hat.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und Ihr Körper dazwischen - eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!))) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Schauen Sie auch auf meiner Homepage www.hundimedia.de nach meinen Büchern. Hier finden Sie jede Menge geistiges Training für einen spannenden Spaziergang ohne Bellerei oder Anspringen.
Über den Zaun springen ist ein Beweis des fehlenden Respekts und des fehlenden geistigen Trainings. Das passiert nicht mehr, wenn der Hund eine Aufgabe hat, Sie seine Ressource und Lebensversicherung geworden sind - das hat Shadow mich gelehrt, er ist ohne Halsband und Leine unterwegs und hat zahlreiche soziale Aufgaben,
Ich würde mich freuen, wieder von Ihnen zu hören,
Inge Büttner-Vogt

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