Was tun gegen aggressives Verhalten Behinderten gegenüber?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Blümchen1 schrieb am 20.06.2022
Hallo!

Wir haben einen 2 Jahre alten Cane Corso. Mit 8 Monaten kam er zu uns, wir sind bereits die 4. Besitzer. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat er sich zu einem absolut liebenswerten Familienhund entwickelt. Kindern gegenüber ist er sehr rücksichtsvoll, rennt sie beim herumtollen nicht um und hört auf deren Kommandos. Fremden gegenüber ist er freundlich und leckt jedem die Hände und wenn sie ihn lassen über das ganze Gesicht. Begegnet er jedoch geistig oder körperlich behinderten Menschen, oder Menschen mit extremem Übergewicht, stellt er die Haare auf, knurrt und bellt wie verrückt. Er ist dann nicht wieder zu erkennen.

Was kann ich tun? Ich finde die Situation für alle Beteiligten schrecklich… Liebe Grüße!
1 Antwort
Hallo, danke für Ihre Nachricht. Es gibt einige Hunde, die Probleme mit Menschen haben, die Leistungseinschränkungen haben. Sie bewegen sich nicht wie andere Menschen und oftmals ist die Gestik, Sprache und Mimik anders. Ihr Hund scheint das zu verunsichern, da er von Menschen ein anderes Bild im Kopf hat. Mit seinem Knurren und Bellen will er sich die Menschen erst einmal auf Distanz halten. Helfen Sie ihm dabei, wenn er verunsichert ist. Bei der Wahrnehmung des Menschen, rufen Sie ihn sofort zu sich, nehmen ihn auf die von dem Menschen abgewandte Seite, lassen ihn bei Fuss gehen und wenn er das geschafft hat ohne zu bellen, loben Sie ihn. Oder rufen, an Ihre Seite bringen und direkt Futter oder irgend etwas anderes, was Ihr Hund als positiv empfindet, und zwar solange bis der Mensch nicht mehr "gefährlich" ist. Achten Sie darauf, daß der Abstand groß genug ist, damit Ihr Hund sich nicht bedrängt fühlt. Es ist wichtig, dass Sie direkt eingreifen, wenn der entsprechende Mensch in Sicht ist und nicht erst abwarten, was er selbst macht. Sie kennen ja die Auslöser! Machen Sie es bei jedem Mensch der in Frage kommt. Hat es vom Timing mal nicht geklappt und er bellt schon, gehen Sie zu ihm hin, nehmen ihn an die Leine - entschuldigen sich - und wechseln die Richtung. Es wird einige Versuche dauern, bis er ein anderes Verhalten zeigt. Er soll lernen, daß Sie ihn sicher durch die Situation bringen und er nicht alleine handeln muss.

Viel Erfolg und viele Grüße

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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