Was tun, wenn Hündin inkonsistentes Verhalten zeigt?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
baslerfa schrieb am 13.07.2021
Hallo,

wir haben ein Problem und hoffen auf neue Ideen/ Denkanstöße/ Hilfe. Wir haben seit ca. 3 Monaten ein Malinois-Weibchen, welches nun ca. 6,5 Monate alt ist. Sie ist eine sehr wilde aber an sich liebe Hündin. Wir gehen mit ihr in die Welpengruppe (mehr für Spiel und Sozialisierung) und zu einem Trainer (individuelles Training).

Unser Problem ist nun, dass ihr Verhalten nicht unbedingt vorhersehbar oder gar konsistent ist. Beispiel: Am Anfang hat sie alles versucht zu jagen und zu verbellen, was sich schneller bewegt hat, vor allem Fahrräder. Mittlerweile haben wir das im Griff und sie kann auch Fahrräder ignorieren. ABER es kann sein, dass sie 10 Räder ignoriert (nah, fern/ schnell, langsam/ laut, leise/ unterschiedlichste RadlerInnen) und dann beim 11ten Rad springt sie urplötzlich los und will das Rad jagen.

Menschen ignoriert sie. Wir sind schon in der Außengastro gesessen und durch Menschenansammlungen gelaufen in denen es sogar ich eng fand und nichts ist passiert. Tiefenentspannter Hund. Dann ist meine Mutter (hundeerfahren) mir ihr gelaufen und nachdem sie zig Menschen auf dem Weg ignoriert hat, springt sie von der rechten Seite meiner Mutter um diese herum auf und schnappt einer Dame auf der linken Seite meiner Mutter (mit Abstand) in den Hintern. Dabei war die Hündin an der Leine. Meine Mutter meinte auch es gab keine Anzeichen zuvor (Knurren, Bellen, Zug zur Person). Klar unsere Hündin ist jung, wild und braucht auch rassebedingt viel entsprechende Erziehung, was uns verunsichert ist aber diese Inkonsistenz. Zig Mal ignorieren und dann urplötzlich ohne Ansatz geht es rund. Das Verhalten zeigt sich auch in anderen Dingen. Mal läuft sie entspannt, dann zieht sie wieder an der Leine weil es nicht schnell genug geht. Gruss Jack
1 Antwort
Guten Tag,
das gibt es leider oft, besonders bei den "nervösen" Arbeitsrassen, für die "Gassi" nichts ist. Wenn Sie mit ihr gehen, baut sie bei jeder Begegnung immer weiter Stress und einen hohen Adrenalin-Spiegel auf, der sich dann "plötzlich" entlädt. Eigentlich ist es vorhersehbar.
Nun gehen Sie schon angespannt spazieren und warten bis es wieder kracht.
Nehmen Sie Ihren Hund grundsätzlich an Ihre abgewandte Körperseite zum Ereignis und gehen Sie nicht darauf zu, gehen Sie Bögen, ändern Sie oft die Richtung und lassen Sie sie an der Leine arbeiten.
Natürlich gehen Sie niemals Hund an Hund oder Mensch an Hund an irgendetwas vorbei, sonst kann es nie klappen!!!!!
Ändern Sie bewußt die Richtung, achten Sie auf den Blickkontakt, arbeiten Sie mit Futterbeutel und trainieren Sie den Hund geistig auf jedem täglichen Spaziergang.
Ich würde die Spielstunden lassen und ab sofort den Hund auf mich "sozialisieren", nicht auf andere Hunde. GEhen Sie allein, machen Sie den Hund zu IHREM Hund, bieten Sie ihm Schutz und halten Sie den Adrenalin-Spiegel flach!!
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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