Was tun, wenn ich keine Impulskontrolle bekomme und mein Hund territoriale Aggressionen hat?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Helgard S. schrieb am 14.06.2021
Meine fast 2 1/2 jährige Altdeutsche Schäferhündin ist super lieb und hört eigentlich aufs Wort. Das allerdings nur solange uns niemand zu nah kommt. Ein extrem übertriebener Schutztrieb lässt sie immer total ausrasten, vor allem wenn sie an der Leine ist. Ohne Leine kann ich sie bedingt kontrollieren. Das heißt, wenn unser Gegenüber keine Angst zeigt. Ich vermute, dass es mit den Cortisolgeruch zusammen hängt. Was kann man nur tun, das sich die Sache entspannt?
7 Antworten
Guten Abend,
das klingt so, als führen Sie Ihre Hündin nicht HINTER den Füßen - sie fühlt sich nicht von Ihnen beschützt und muss selbst regaieren.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Helgard S. | Fragesteller/in
schrieb am 15.06.2021
Vielen Dank. Ihre Wort und mir eigendlich auch bekannt. Auf diese Weise kommt sie an Kühen und Pferden vorbei. Teilweise auch Katzen, solange diese nicht los rennen. Aber auch da kann ich sie stoppen. Klappt auch bei Wild (wenn mein Komando nicht zuspät kommt, weil ich es zuspät gesehen habe.) Was ich nicht geschrieben habe, ich habe noch einen fast 7jährigen Rüden, der super entspannt ist. Nur ist es in letzter zeit vorgekommen, das er sich von Shila mit ihrer Hysterie anstecken läßt. Wenn ich anleine muß ich das bei Beiden machen, denn Shila reagiert eifersüchtig ( oder wie man es auch immer nennen mag) wenn nur sie angeleint ist. Und da kommt das Problem, wenn sich beide in die leine (Schmeißen) vervielfacht sich das Gewicht von über 80kg. Und dann bin ich das Schwachglied im Rudel. Alles klappt super wenn ich ein paar Meter ausweichen kann. Aber machmal ist eben kein Platz dafür. Bitte auch nicht auf die Idee kommen, beide Hunde einzeln zuführen, das gibt anschließend Mord und Totschlag. Leider ist es auch schon vorgekommen. das sich Shila ganz entspannt abgelegt hat und ich konnte mit meinen gegenüber sprechen. Dachte alles gut, doch als wir dann in entgegengesetzte Richtung weiter gingen, dreht sie un und versucht den Herrn in die Wade zu schnappen. Zum Glck konnte ich das verhindern, weilich schnell genug war um mich vor ihr "aufzubauen". Mein Trainer meinte es sei Aggresivität. Doch das glaub ich nicht. Und noch eins. Das sie sich von mir beschützt fühlt, merke ich daran, das sie sofort zu mir kommt, wenn sie es mal wieder übertrieben hat und Rex eine "auf die Mütze" bekommen hat. Zur Zeit arbeite ich daran, das sie lernt, den Großen auch mal in Rhe zulassen, wenn er keine Lust auf Getobe hat.
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Guten Abend,
Das sie sich von mir beschützt fühlt, merke ich daran, das sie sofort zu mir kommt, wenn sie es mal wieder übertrieben hat und Rex eine "auf die Mütze" bekommen hat. Zur Zeit arbeite ich daran, das sie lernt.... Nein!
Wenn ein Hund sich nicht beschützt fühlt, trifft er eigene Entscheidungen und beißt. Sie haben ihn vermutlich NIVHT an Ihre ANDERE Seite genommen, bei mVorbeigehen, sonst hätte es nicht passieren können. Wenn sie sich beschützt fühlen würde, wüßte Sie was sie zu tun und zu lassen hat, das weiß sie nicht.
Ihre Hunde sind nicht aggressiv sondern nicht beschützt, geführt, sie kennen zu wenig Regeln und Rituale, zu wenige Bastas, und Vorgaben ..
Wenn Sie sie richtig führen nicht reagieren, kann sich kein Hund in die Leine schmeissen, weil sie HINTER Ihren Füßen sind, sonst haben Sie verloren.
Sie können IMMER sofort in die andere Richtung MIT dem Ereignis gehen, den Blickkontakt herausnehmen, dann drehen, Hunde sind wieder an der anderen Seite und schnell vorbeigehen.
Genau, der letzte Satz ist gut: Sie arbeiten daran, Sie sorgen dafür, Sie ergreifen die Initiative, Sie führen vorausschauend, sie sind immer ein bisschen fixer als die Hunde - viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Helgard S. | Fragesteller/in
schrieb am 16.06.2021
Dann lag ich im nachhinein richtig mit meiner Vermutung. Nach dieser Atake hab ich naürlich überlegt, woran das gelegen. Ich hätte bevor ich weiter gehe, zu Shila hingehen müssen und sie quasi abholen????
Was ich nicht so richtig verstehe, ist das hinter mir laufen. Ich habe gelernt, das die Hunde wenn sie an der Leine sind, es deren Job ist, auf Kniehöhe neben mir zu laufen. Der Trainer sagt, Leine kuz, aber locker und es gibt dann auch keine Schnüffeln. Dazu muß ich sagen, das die Leinenpflicht biei nur sehr kurz ist. Keine 500m bis wir aus der ortschaft raus sind.Ich habe dann beide getrennt in Links und Rechts, so das der Große seine Ruhe hat. Und er läuft dann auch ganz easy. Nur die Kleine, ganz besonders Morgens tanzt öfters mal aus der Reihe, und ich denke es kommt auch daher, das sie Druck hat.Auf dem Rückweg ist sie entspannter. Also das mit dem "hinter mir" ist schon eine gute Idee, aber ich weiß nicht wie ich das anstellen? Lasse ich die Leine länger, geht das Geschnüffle los und ich muß ziehen. Und gerade das soll ja vermieden werden.
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Guten Abend,
Reitern kann ich es am besten erklären: Der Ablauf ist:
Der Hund ist hinter meinen Füßen
Ich atme aus, um keinen Druck aufzubauen,
mein Arm verläßt die Jeansnaht nicht und schwingt nur nach hinten:
Annehmen - locker lassen - annehmen locker lassen,
es ist wirklich schwierig das ohne Hilfe bei der Körpersprache zu verstehen, es bleibt immer etwas theoretisch.
Nur locker klappt nicht, der Hund schießt nach vorn,
nur Druck klappt nicht: Druck erzeugt GEgendruck.
Schauen Sie doch mal auf meine Homepage www.hundimedia.de, Erziehungsfilme und schauen Sie sich die mal an...
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Helgard S. | Fragesteller/in
schrieb am 17.06.2021
Okay, wenn ich wieder komme, versuch ich zu finden. Klingt ja gut.
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Ist auch gut, klappt immer - ist "hündisch" ;-)))
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