Wieso attackiert die Hündin den Besuch?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
PiaB schrieb am 21.01.2023
Hallo, ein Hundebesitzerpaar hat mich (Hundesitterin) gebucht, um das Szenario eines Besuches zu üben, da ihr Hund den Besuch attackiert. Ohne Maulkorb würde der Hund auf jeden Fall zubeißen. Die Hündin ist seit 2 Jahren bei dem Paar und während Corona war dort kaum bis kein Besuch. Die Hündin stammt von der Straße aus Rumänien. Da das Problem schon bei dem Ton der Klingel beginnt, haben wir heute versucht es wie folgt zu üben, dass der Hund sich an Besuch gewöhnt: Klingeln, reingehen, warten bis der Hund sich etwas beruhigt (Steht an der Glastür zum Flur hin und springt gegen die Tür oder steht davor und bellt), rausgehen, wiederholen. Die Besitzerin hat versucht den Hund zu maßregeln mit einem Nein, der Hund ist aber nicht immer von seinem Muster abzubringen. Meinen Sie, dass das die richtige Methode ist, um den Hund an Besuch zu gewöhen/Traumata zu überwinden? Ist es ein Problem zwischen Besitzer und Hund (Rangfolge/ Hund beschützt Besitzer)? Müssen dort mehr Regeln sein, damit sich der Hund entspannen kann? (Hat keinen festen Platz, darf auf die Couch, Sessel etc.) Danke im Voraus
1 Antwort
Guten Tag,
nein, durch Wegsperren kann der Hund nichts lernen, nur durch aktive Hilfe:
Versuchen Sie folgendes:
Besuch/ es klingelt - und der Hund bellt,
beschützen Sie Ihren Hund und "sagen" Sie ihm, dass Sie Besuch haben:
Nehmen Sie ihn an die Leine, HINTER Ihren Körper, da bleibt er, bis der Besuch sitzt.
Wichtig ist, dass Sie Ihrem Hund zeigen, dass er nichts zu erledigen hat. Bleiben Sie stur!
Wenn er vor Ihre Füße gerät, haben Sie verloren. Wenn sie ihn zu früh von der Leine lassen auch.

Bestellen Sie sich einen Klingler. Ihr Hund bellt, Sie rufen ihn von der Tür weg und nehmen ihn an die Leine HINTER!!! Ihre Füße, sonst klappt es nicht. Sie halten Sie die ganze Zeit abgeschirmt und zeigen hr, dass Sie Besuch haben und die Situation im Griff. Der Besuch kommt rein, er bleibt an der Leine – er hat nichts mehr zu erledigen. Machen Sie es ein paar Mal hintereinander. Wichtig ist Ihre sichere Körpersprache: Mein Besuch, mein Gast, meine Wohnung!! Sie wissen schon...
Nach einem halben Jahr:
Wenn es besser klappt, setzen Sie ihn an der Leine auf eine Decke. Üben Sie es mit einer Person sehr sehr oft, immer wieder, bis Ihre Körpersprache klappt, Sie sich sicher bewegen – dann weiß der Hund, dass Sie allein in der Lage sind Haus und Hof zu verteidigen.

Der Klingler kommt nicht rein:
Wenn er zwei Mal geklingelt hat, rufen Sie Ihren Hund auf eine Decke im Flur und geben ihm ein Leckerchen – was richtig Gutes! Das muss man wirklich oft üben: Verbinden Sie die Klingel mit der Decke. Allerdings werden Sie zwei bis drei Beller dulden müssen. Üben Sie es mindestens 20 Mal mit dem Klingler.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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