Hallo Frau Ibbeken,
wenn Ihr Hund Menschen anspringt, dann zeigt er ein unerwünschtes Verhalten. Wenn man auf dieses Verhalten nun mit Anspritzen des Hundes aus einer Wasserflasche reagiert, und der Hund bricht das Verhalten ab, dann arbeitet man mit einer sog. "positiven Strafe" (= Hinzufügen von etwas Unangenehmen; positiv steht für das Mathezeichen "+" = Hinzufügen).
Eine positive Strafe sollte man nur anwenden, wenn man garantieren kann,
- dass man das Verhalten immer (!) straft, wenn es auftritt (Sie müssten also im Haus immer eine Wasserflasch zur Hand haben und auch mit einer Wasserflasche spazieren gehen)
- dass man das Verhalten sofort (!) straft, wenn es auftritt (Sie müssten also die stets gut gefüllte Wasserflasche immer in der Hand halten und dürften sie nicht erst aus der Tasche hervorziehen)
- dass man die richtige Stärke an Strafe erwischt, d.h. nicht zu wenig und auch nicht zu viel an Strafreiz setzt
- dass der Hund keine Fehlverknüpfung herstellt (Wasserflaschen machen Angst, Wasser macht Angst, Frauchen macht Angst, andere Menschen machen Angst, ...).
Wenn Sie diese Punkte nicht gewährleisten können, ist eine positive Strafe tierschutzwidrig.
Außerdem, und das ist enorm wichtig: Mit einer positiven Strafe sagen Sie Ihrem Hund, was er nicht machen soll. Ihr Hund hat aber keinerlei Idee, was er denn nun tun soll. Unklare Ziele im Hundetraining führen u.U. zu sehr viel Stress.
Ich würde Ihnen daher empfehlen, auf das "Angebot" mit der Wassersprühflasche nicht einzugehen und eine Hundeschule zu suchen, die solche Probleme anders angeht. Ansprechpatner nenne ich Ihnen gerne.
Viele Grüße,
Stefanie Ott