Hund stürmt und bellt neue Zeitungsfrau an der Haustür an

Aggressivität
Runa H. schrieb am 13.11.2014
Hallo, Momel (Goldendoodle, 4), männlich, Hormonchip ist eigentlich eine Seele von Hund.

Er ist grundsätzlich freundlich zu allen Menschen und nicht aggressiv. Nun ging ich heute morgen um 5:30 Uhr mit ihm vor die Haustür um ihn sein Geschäft machen zu lassen. Wie jeden morgen. Auffällig war schon, dass er die neuen Nachbarn, die ins Auto stiegen laut anbellte. Das kenne ich so nicht, dass er sonst bellt, wenn jemand einsteigt.

Als wir zurück ins Haus gingen, bekam er einen kleinen Kauknochen, freute sich, rannte ins Wohnzimmer. Ich ging zurück in den Flur an die Haustür, weil ich den Zeitungsausträger kommen sah.

Die Frau begrüßte mich freundlich und stellte sich mir vor, sie sei neu usw. Momel kam bellend aus dem Wohnzimmer geschossen, an mir vorbei und auf die Frau zu. Der Schwanz ging nach oben, er bellte sie weg, biss nicht, aber seine Schnauze berührte beim Bellen die Jacke der Frau. Er ließ sogar seinen Knochen im Wohnzimmer liegen dafür...

Woran kann das liegen? Wollte er mich beschützen, weil mein Mann, der sonst morgens meist mit ihm geht, nicht im Haus war? Oder hat er gepöpelt? Wie kann ich das üben? Ich wollte die Frau anrufen, da sie hier im Dorf wohnt und fragen, ob sie das nochmal geplant mit mir üben würde. Worauf muss ich achten? Kann es sein, dass der Hund gespürt hat, dass es ein neuer Zeitungsmensch ist? Der andere gekündigt hat? Neue Nachbarn, neuer Zeitungsmensch?

Danke für eine Antwort.
Runa und Momel Goldendodle
9 Antworten
Hallo,
Ihr Hund dachte, er habe etwas "zu erledigen" - beschützen wollte er Sie vermutlich nicht, eher hat er Ihre Aufgabe übernommen.
Versuchen Sie folgendes:
Beschützen Sie Ihren Hund und "sagen" Sie ihm, dass Sie Besuch haben:
Nehmen Sie ihn an die Leine, HINTER Ihren Körper, da bleibt er, bis der Besuch sitzt/ bis die Zeitungsfrau weg ist, der "Störenfried" gegangen.
Wichtig ist, dass Sie Ihrem Hund zeigen, dass er nichts zu erledigen hat.
Wenn Sie stur bleiben und ihn an der Leine lassen, hat er nichts zu erledigen und bleibt von Anfang an ruhig.
Bestellen Sie die Zeitungsfrau noch einmal, das ist eine gute Idee:
Lassen Sie sie klingeln. Ihr Hund bellt, Sie rufen sie von der Tür weg und nehmen sie an die Leine HINTER!!! Ihre Füße, sonst klappt es nicht. Sie halten Sie die ganze Zeit abgeschirmt und zeigen ihr, dass Sie Besuch haben und die Situation im Griff. Der Besuch kommt rein, sie bleibt an der Leine - sie hat nichts mehr zu erledigen. Machen Sie es ein paar Mal hintereinander. Wichtig ist Ihre sichere Körpersprache: Mein Besuch, mein Gast, meine Wohnung!! Sie wissen schon...

Der Klingler kommt nicht rein:
Wenn er zwei Mal geklingelt hat, rufen Sie Ihren Hund auf eine Decke im Flur und geben ihm ein Leckerchen – was richtig Gutes! Das muss man wirklich oft üben: Verbinden Sie die Klingel mit der Decke. Allerdings werden Sie zwei bis drei Beller dulden müssen. Üben Sie es mindestens 20 Mal mit dem Klingler.
Immer dann, wenn Ihr Hund vor Ihren Füßen ist, vorne, wird er Dinge selbst erledigen - führen und beschützen Sie, dann ist Ihr Hund zufrieden,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Runa H. | Fragesteller/in
schrieb am 15.11.2014
Liebe Frau Büttner-Vogt,
vielen Dank für Ihre Antwort. Sie ist schon hilfreich. Aber ich möchte noch einmal genauer nachfragen, was es bedeutet, wenn Momel denkt, er hätte etwas zu erledigen? Bedeutet es, dass ich Führen und Beschützen muss, dass er es nicht tut?

Mit freundlichen Grüßen
Runa Hanus
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Hallo,
ja genau. Das ist das Wichtigste im Leben eines Hundebesitzers, eines Chefs eines Lehrers eines Elternteils eines Rudelführers: Der Schutz der anderen. Wenn ein Lehrling die Chefpostion ausfüllen muss, wenn err hineingedrängt wird, weil wir uns schwach zeigen, macht das Hunde extrem unglücklich und führt zu Auffälligkeiten, wie Sie sie gerade erleben.
Wenn Sie spannend geworden sind, zu seiner Lebensversicherung und zu seiner Beschützerin wird er auch umgekehrt für Sie da sein, aber das ist ein langer Prozess, den man sich erarbeiten und erspielen muss.
Lesen Sie hierzu auf meiner Homepage www.hundimedia.de mehr über meine Meinung, nehmen Sie an meinem Wissen teil und schenken Sie einfach mein erstes Buch Ihrem Hund zu Weihnachten - Sie werden eine wunderbare Zeit errleben,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
Fragen und kontakten Sie mich gern weiter, ich lerne gern.
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Runa H. | Fragesteller/in
schrieb am 18.11.2014
Liebe Frau Büttner-Vogt,
vielen Dank, Ihr Wissen hat uns geholfen. Es funktioniert wirklich, dass Momel sich abregt bzw. gar nicht erst aufregt, wenn wir vorher reagieren. Bestimmt reagieren. Habe mir auch schon Ihre Seite angesehen. Muss nur noch mal in Ruhe schauen.

Darf ich Ihnen noch eine andere Frage stellen, zu einem anderen Thema? Wir lieben unseren Hund und diese Rasse, weil es wirklich herzausfüllend ist. Im Dezember bekommen wir deshalb einen zweiten Doodle als Welpen.

Können Sie mir etwas von Ihrem Wissen abgeben bitte, was wir beachten müssen, bei Ankunft des Welpen? Wir wollen auf keinen Fall, dass Momel in Not kommt und eifersüchtig reagiert, denn er ist und bleibt der Hund den wir so sehr lieben und wird nicht Nummer 2.

Wir wollen beiden Hunden vermitteln, dass sie sehr geliebt werden. Nun muss man sich aber um so einen kleinen Welpen vermehrt kümmern, auch mit Berührungen und Übungen etc. Wie gewöhne ich Momel an den Hund? So dass er gelassen bleibt oder wieder wird.

Bei unserem kleinen Kater, der vor 2 Jahren dazukam, habe ich es dann aus Verzweiflung so gemacht, dass ich dem Kater Leberwurst um den Hals schmierte. Und ab da war das Eis gebrochen, Momel hatte keinen Stress und schleckte ihn sauber. Jetzt lieben sie sich und respektieren sich...

Danke falls Sie antworten können.

Viele Grüße
Runa Hanus
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Hallo Frau Hanus,
ich habe ja laut gelacht: Schon genial mit der Leberwurst...
Schön, dass es geklappt hat. Schutz klappt immer.
Ist der Doodle männlich oder weiblich? Haben Sie über Kastration des Rüden nachgedacht, um ihm sein Leben etwas zu erleichtern, wenn der Chip nachlässt.?
Sie können das Buch "Lassie, REx und Co lesen für die erste Zeit und meinen Artikel "ein Welpe kommt ins Haus"lesen. Gehen Sie nicht in eine Welpenspielstunde, sondern lassen Sie bitte den Welpen gesund in sein Fell und seine Knochen hinein wachsen. Er muss viel schlafen - mindestens 20 Stunden - und sollte von Momel nicht wild bespielt werden. Das führt zu späteren Verletzungen. Beschützen sie ihn bis zum 4. Monat und gewöhnen Sie ihn an sein Zuhause, die Katze, Momel. Momel bekommt immer zuerst einen Keks, Zuwendung und ein Spiel. Vorsicht bei Ressourcen wie Bälle etc - es gibt KEINEN Welpenschutz.
Lesen Sie auf meiner Seite. Hören Sie auch das Interview mit Dr. Frank Höhner auf Radio Rheinwelle Mitschnitte: "Packen Sie Ihren Welpen bis zum 4. Monat in Watte!" -
Lassen Sie sich nicht beirren - Ihr Hund wird dann gesund groß, wird belastbar und bekommt nicht so leicht Arthrose.
Fragen Sie mich ruhig weiter, ich freue mich, auch über mehr Punkte :-))))
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Runa H. | Fragesteller/in
schrieb am 20.11.2014
Ich danke Ihnen sehr! Das wird mir helfen. Wir fahren am Samstag die Welpen das erste Mal besuchen. Mir macht etwas Sorge, dass wir den Welpen 400 km nach Hause fahren müssen. Da habe ich richtig Angst vor, dass der Hund das nicht gut verkraftet. Kann man da etwas richtig machen? Und ist es ok, wenn man später 2 Goldendoodle im Jeep in einem Kofferraum Platz nehmen lässt oder ist das zu eng? Momel ist übrigens ein Rüde mit Hormonchip.
Viele Grüße und einen guten Tag für Sie
Runa Hanus
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Hallo Frau Hanus,
Welpen schlafen viel. Nehmen Sie ihn dicht an Ihren Körper, geben Sie ihm Wärme und Ihren Geruch - das ist schon mal eine Super-Prägung. Wenn es kalt ist draußen, nehmen Sie vom Züchter Zeitung oder irgendwas mit. Lassen Sie ihn darauf pinkeln. Wenn er Sie vollpinkelt - egal, nur keine Blasenentzündung vom "Welpen-Gassi", das so viele machen. Warmhalten, viel schlafen, alles andere kommt. Jeep ist ok, hinein - oder herausspringen nicht wegen der
Gelenke. Nehmen Sie eine Kiste als Treppe- Vorsicht mit den Gelenken!
Lassen Sie sich Zeit bei allem!
Wir können sehr gern in Verbindung bleiben,
herzliche Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Runa H. | Fragesteller/in
schrieb am 21.11.2014
Hallo Frau Büttner-Vogt,
vielen herzlichen Dank! Ich werde mich auf jeden Fall melden und auch Ihre Seite studieren. Schade, dass Wiesbaden so weit entfernt ist.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Runa Hanus
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Hallo Frau Hanus,
ja, das ist schade, sonst könnten wir uns kennen lernen. Wenn Sie das Interview, das ich mit Dr. Frank Höhner, der Homöopathin und der Reha-Spezialistin geführt habe, können Sie wenig falsch machen. Hauptsache Ruhe in der ersten Zeit und keine WelpenspielSTUNDE,
das ist viel zu viel.
Sie machen das schon
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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