Machogehabe an der Leine

Aggressivität
Sabine_Löwenstein schrieb am 06.11.2016
Marlow ist eigentlich ein eher ängstlicher Hund. Seit ca. 1/2 Jahr aber führt er sich an der Leine wie eine Bestie auf wenn wir anderen Rüden begegnen. Läuft er hingegen frei weicht er lieber aus oder duckt sich. Nun könnte ich ihn aus diesem Grund einfach immer frei laufen lassen aber da gibt es 2-3 Rüden auf die stürzt er sich richtig drauf mit komplett gestellten nackenhaaren und geknurre - was die Besitzer natürlich gar nicht lustig finden (ganz zu schweigen von mir....) ich habe schon so viel probiert: schimpfen, Wasserpistole, Leckerei und Lob falls er an Rüden vorbei geht ohne zu Knurren und zerren .... hilft aber nicht wirklich auf Dauer. Was kann ich tun???
1 Antwort
Guten Abend,
ich denke, dass Sie keinen ängstlichen sondern einen unsicheren Hund haben. Er ist ein Opfer seiner Hormone, mit denen er nicht klarkommt - hier braucht er Ihre Hilfe.
Wenn er frei laufen kann, kann er eigene Entscheidungen treffen, wenn Sie ihn an der Leine haben nicht.
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Partner: Hundewelt, siehe meine Artikel
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt


War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen
Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
Hallo, unser Doggen- Ridgeback rüde, unkastriert und 2,5 Jahre alt, macht uns seit einigen Monaten an der Leine Probleme...