Mali fast 2 Jahre Angriff egal wann und wo auf andere Hunde, was tun?

Aggressivität
Sabrina schrieb am 01.02.2022
Hallo zusammen,

mein Freund hat sich vor 1 Jahr einen Mali geholt. Er war zu der Zeit 6 Monate, von einer Familie die überfordert war. Der Hund kannte keine Regeln (Garten war der Auslauf) jetzt ist es so egal wo man ist und er den anderen Hund nicht kennt, geht er ohne auch nur zu überlegen direkt auf ihn los... also man muss immer die Augen überall haben, wenn man ihn mal Springen lassen will, immer nach dem Motto schauen ob ein anderer Hund kommt, an der Leine wird er nervös und stellt die Haare wenn er einen sieht.

Ich bin mit Hunden groß geworden aber sowas habe ich noch nie erlebt, ich denke auch dass dieses Problem generell bleiben wird, mal sind es gut mal ganz üble Tage und ich habe wirklich schon alles probiert von sich vor ihn stellen und zurück gehen lassen bis auf den Boden drücken... der Hundetrainer und mein Freund hatten auch schon mal ein Stromhalsband dran, wovon ich gar nichts halte was meint ihr? Der Kerl tut mir leid, weil er sonst prima ist aber da sind meine Nerven echt oft am Ende... Ich reite und wollte ihn eig immer dazu mitnehmen aber so eben keine Chance...
5 Antworten
Guten Tag,
Stromhalsband ist verboten und tierschutzrelevant. Wenn man erwischt wird, kann das bis zu 5000 Euro Strafe kosten.
Ein Mali ist keine einfache Arbeitshunde-Rasse. Falls er nicht kastriert ist, kommt das Testosteron noch obendrauf, man hat kaum eine Chance.
Durch die vorige Haltung hat er schwere Entwicklungsstörungen, kein Vertrauen und regelt lieber alles allein.
Alles, was Sie versucht haben, besonders auf den Boden drücken, kann nichts bringen. Sie sollten immer die Gute bleiben.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ , wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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Sabrina | Fragesteller/in
schrieb am 03.02.2022
Vielen Dank erst mal für die guten Tipps, wie gesagt für ihn als Hundeanfänger und dann anfangs noch beim falschen Trainer war das leider kein schöner Start...und ich hatte eben nie das Problem das einer meiner Hunde so einen starken Trieb hatte, obwohl es auch Jagt Hunde waren, aber in diesem fall von ihm war ich auch überfragt wollte es anfangs mit Ruhe dann versuchen stehen bleiben absitzen lassen, oder auch keine Enge Leine sondern ihm das Gefühl geben das er in nichts gedrängt wird oder sich gefangen fühlt...jaa Kastriert ist er das habe ich meinem Freund gleich gesagt das er das tun soll bei so einem Hund. Und Kopftraining muss er bei meinem Freund viel machen also da wird er gut gefördert ich werde das jetzt auch mehr in Anspruch nehmen, hatte ihn eben oft mit dem Pferd dabei was super klappt (auch wenn Rehe vorbeispringen aber halt leider nicht bei anderen Hunden) wir geben nun unser bestes weil hergeben ist für uns keine Option da bei mir alle Tiere alt werden die ich habe :)
Danke
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Guten Tag,
Sie sind auf einem guten Weg. Allerdings nützt kein Vergleich mit anderen Hunden etwas, weil alle Hunde absolute Individualisten sind. Stellen Sie sich völlig neu auf diesen Hund ein. Regeln und Rituale sind wichtig. Bitte niemals stehen bleiben oder "keksen", das bringt nichts. In die andere Richtung umdrehen (um den Hundekopf drehen!) herausführen, kurz halten, beschützen vor sich selbst, vor anderen und andere vor ihm. Schauen Sie mal auf meiner Homepage, was Sie noch alles brauchen können,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Sabrina | Fragesteller/in
schrieb am 03.02.2022
Klar dessen bin ich mir bewusst dass es jedes Wesen nur einmal gibt :) aber man versucht ja Automatisch aus der Erfahrung raus es erst mal so zu versuchen wie man es immer gemacht hat, was ja auch gut gehen kann, das man natürlich vieles doch anders machen muss ist klar, super werde mal auf ihre Seite schauen.
Danke und Grüße
Rebekka Rist
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Ich wünsche Ihnen ganz viel ERfolg,
toll wäre, wenn Sie sich mal wieder melden und mir berichten,
was letztlich zum ERfolg geführt hat,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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