Hilfe Pubertier an der Leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
Peters schrieb am 01.01.2019
Hallo,
ich habe Schwierigkeiten mit meinem Hovawartrüden Grisu. Er ist jetzt 13 Monate also in der Pubertät und entwickelt sich gerade zum Leinenrambo. Zunächst war es nur das ständige ziehen, was ich aber inzwischen weitestgehend im Griff habe, da üben wir noch fleißig weiter sind aber auf einem sehr guten Weg.
Seit neuestem fängt er an Radfahrer und Fußgänger zu verbellen. Radfahrer fand er schon als Welpe doof, wenn ich ihn aber mit dem Kommando "Radfahrer" sitzen lasse ist alles ok. Nur bei Fußgängern schaltet er zur Zeit total auf Durchzug, er ist dann quasi nicht mehr ansprechbar und reagiert nicht mal mehr auf Leckerchen. Gestern habe ich dann den Rat einer anderen erfahrenen Hovibesitzerin befolgt und mit einem scharfen "Nein" und in ihn reindrehen versucht ihn körperlich zu blocken. Ende vom Lied er ist um mich herumgeschellt und dabei während der Drehbewegung genau von hinten in die Knie. Dabei habe ich mir das Innenband gedehnt. Da ich nicht mehr weitergehen konnte ist mein Mann, der zufällig mit war, mit ihm weiter gegangen und ich nach Hause. Grisu hat sich jedoch geweigert weiter zu gehen und ist stur sitzen geblieben und hat mir nachgeheult. Wahrscheinlich war das die Höchststrafe für sein Verhalten das ich ohne ihn gegangen bin. Geschämt habe ich mich trotzdem, weil die Frau einen gehörigen Schrecken bekommen und geschimpft hat, das ich diesem Hund nicht gewachsen bin. Wenn ich mal jemanden finde der nicht gleich vor Angst die Straßenseite wechselt, nehme ich Grisu kurz, geh einen Meter auf Abstand und versuche dem Passanten ein kurzes Gespräch aufzuzwingen, heißt ich erkläre kurz das Grisu gerade in der Pubertät ist und ich toll fände, wenn er mir kurz beim Training helfen würde und einfach einen Moment mit mir verweilt" meist reicht dieses kurze Ansprechen schon, dass Grisu sich neben mich setzt. Wenn uns ein anderer Hund entgegenkommt flippt er auch manchmal völlig aus. Bei Hunden von denen ich weiß das sie super sozialisiert sind, mache ich das auch ich plaudere kurz und kann zusehen wie Grisu sich entspannt. Da ich aber kein Spiel an der Leine toleriere kann es sein das er danach an mir hochspringt und mir in die Hände zwickt, allerdings ganz vorsichtig ohne mir dabei weh zu tun, trotzdem müssen vorbei kommende Passanten denken ich habe meinen Hund absolut nicht unter Kontrolle., dabei ist es aus meiner Sicht nur eine Übersprungshandlung oder sehe ich das falsch? Wenn ich mit ihm unterwegs Unterordnungsübungen Sitz, Platz, bleib usw mache hört er sehr gut. Wir trainieren auf einem Hovawartplatz auch dort gibt es keinerlei Probleme, er ist ein sehr gelehriger Schüler. Mein Ziel ist erstmal die Begleithundeprüfung, das Teil auf dem Platz würde sicher super klappen, aber so wie es jetzt ist würden wir beim Straßenteil mit Pauken und Trompeten durchfallen.
Ich weiß wir haben draußen noch einige Baustellen, aber eigentlich alle zum Thema Leinenführigkeit. Zuhause ist er sehr folgsam, lieb und ein richtiger Schmusehund, es sei denn jemand klingelt an der Tür da wird er zur Bestie. Wenn ich aber hingeh und ihn nach hintenschicke ist er still, aber ich muß nachsehen sonst gibt er keine Ruhe. Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre Antwort und wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 02.01.2019
Hallo,
die Idee, mit Passanten, die keine Angst haben, zu üben, ist gut. Sie sollten das allerdings regelmäßig tun, am besten mit eingeweihten Leuten, möglichst Hundebesitzer mit ihren Hunden. Im "Ernstfall" sind Sie, und auch der Hund, zu aufgeregt. Üben Sie Menschen- und Hundebegegnungen genau so wie alle anderen Übungen gezielt, je öfter, um so besser.
Sie schreiben, wenn es klingelt, gibt er keine Ruhe, bis Sie nachsehen. Also bestimmt er über Sie. Üben Sie auch das mit eingeweihten Personen. Bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. Wichtig: Sie reagieren nicht darauf, schicken den Hund an seinen Platz. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen den Hund an seinem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch rein bitten. Sobald der Hund wieder bellt, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.

Viel Erfolg und auch Ihnen ein frohes neues Jahr
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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