Kangal bellt und springt in Leine, was tun?

Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
Marion E. schrieb am 19.01.2022
Hallo...

wir haben seit 8 Monaten einen 3 jährigen Kangal Mix aus der Türkey... lebte 1 Jahr auf der Straße und dann hat Villa Luna in mitgenommen.... So jetzt das Problem... ein super lieber Kerl Hunde die er kennt kein Problem... kommen aber Hunde die er nicht kennt, flippt er an der Leine total aus... bellt lieb und böse springt in Leine oder an mir hoch...habe schon einiges versucht Blickkontakt unterbrechen aber er ist so flink... Mit Leckerchen ablenken nein hilft dann auch nicht, er will es dann einfach nicht... ich hoffe sehr auf Hilfe ..Lg Marion
1 Antwort
Guten Abend,
ein Kangal ist ein absolut selbständiger Hund, der die Herde bewacht und eigentlich nicht mit den Menschen zusammen arbeiten möchte.
An der Leine gehen ist bei dieser Rasse weniger abgespeichert.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen und an der ABGEWANDTEN Seite!!!. Jetzt haben Sie Ihren ganzen Körper zur Abwehr vom Anspringen. GEhen Sie einen Schritt auf ihn zu, im besten Fall macht er einen Hopser zur Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ ,wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Beginnen Sie früher zu führen, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.

Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie führen können und er nichts zu erledigen hat. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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