Hallo, natürlich sind HSH nicht unbedingt die super Spielehunde, aber man kann sie doch mit einigen Sachen begeistern. Sehr gute Erfahrungen habe ich bei vielen Hunden mit Sequenzen aus der Dummyarbeit gemacht. Sie können nämlich auch versuchen einen Gegenstand als "Superbelohnung" aufzubauen. Diese "Superbelohnung" ist später die Belohnung dafür, dass er den anderen Hund ignoriert. Sie können diesen Gegenstand dann verstecken oder werfen. Nicht immer ist Futter das "Allheilmittel" :-)
Dazu müssen sie den Hund erst einmal für etwas begeistern, was er später bringen soll. Futterdummys sind für HSH meist nicht so gut geeignet, da sie so clever sind und diese meist selber öffnen. Und wenn der Hund sein Futter sonst aus dem Napf bekommt, warum sollte er sich dann für diesen blöden Beutel interessieren? Dafür ist der Anreiz zu gering. Ballspiele sind auch nicht Jederhunds Sache - manche Hunde zerlegen Bälle, würden aber nie auf die Idee kommen, einem hinterherzulaufen, geschweige denn ihn zum Besitzer zu tragen. Also wäre der erste Schritt einen Gegenstand so aufzubauen, dass sich ihr Hund dafür brennend interessiert. Ideal wäre dabei der Einsatz eines Clickers. Dann könnten sie schon kleinste Shritte in die richtige Richtung belohnen.
Sie können folgendes versuchen. Sie suchen sich zuerst einen Gegenstand aus, den sie gerne als Bringsel einführen möchten.
Wenn sie den Hund z.B. füttern legen sie vorher das zukünftige Bringsel auf den Tisch. Betrachten es einige Zeit interessiert. Der Hund bekommt es nicht. Er bekommt sein Futter.
Wenn sie das Bringsel holen und der Hund schon interessiert ankommt, halten sie es ihm kurz hin. Er bekommt es immer noch nicht. Um so mehr sie selber sich dafür interessieren, um so interessanter wird es für den Hund.
Wenn sie merken, dass ihr Hund sich sehr, sehr für "ihr" Bringsel interessiert, können sie den nächsten Schritt wagen.
Legen sie das Bringsel auf den Boden. Der Hund wird ran gehen. warten sie, denn es ist noch nicht das, was sie möchten. Nimmt er es in die Schnauze loben sie ihn. Verbal, sie können ihm dafür auch etwas Futter geben.
Nun brauchen sie einfach nur viel Geduld. Immer wenn er es in die Schnauze nimmt - und nur dann - bekommt er Lob/Futter. Macht er etwas anderes, bleiben sie ganz ruhig sitzen, bewegen sich nicht, sprechen ihn nicht an.
Lassen sie den Hund überlegen, was ein lohnendes (erwartetes) Verhalten ist.
Er ist nicht dumm, weiß nur nicht so recht, was sie möchten. ALLES was in die richtige Richtung geht, belohnen sie. Macht er etwas "falsch" ignorieren sie es. Es ist ja nicht falsch, sondern nur nicht das, was sie gerade im Moment wünschen.
Sie werden überrascht sein, was ihnen ihr Hund so alles anbietet. So können sie nach und nach das gewünschte Ziel erreichen. In welche Richtung sie dann weiter üben (Suchen, werfen und bringen), entscheiden sie, wenn die Grundlage (Gegenstand ins Maul nehmen) gelegt ist.
Wichtig ist immer die Qualität/Wertigkeit der Belohnung, welche sie ihrem Hund anbieten.
Je wertiger es ist, um so mehr Motivation hat der Hund.
Aber erst "arbeiten" lassen, dann belohnen :-)
Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick