Warum zeigt Hündin Leinenaggression nach Läufigkeit?

Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
annegret-h schrieb am 25.01.2021
Seit der 3. Läufigkeit zeigt die Hündin, wenn sie andere Hunde sieht, ein bedingt aggressives Verhalten.

Seitdem sie im August Welpen hatte, hat sich das Verhalten verschlimmert. Sie schreit, bellt, reißt an der Leine als ob es um ihr Leben geht. Einen Beißvorfall oder Ähnliches gab es nicht.

Vor einer Woche zeigte sie dieses Verhalten auch einem Mann gegenüber, der uns im Feld entgegen kam. Sie war an der Leine. Insgesamt ist sie sehr leinenführig, wenn uns niemand in die Quere kommt.

Ich bin etwas hilflos, da ein effektives Training bei Corona nicht möglich ist.

Ich bitte um Rat

LG Annegret
1 Antwort
Guten Abend,
Hündinnen zeigen dieses Verhalten öfter, weil sie von ihren Hormonen gesteuert werden. In einem Revier ist nur für eine Hündin und ihre Welpen Platz. Außerdem trifft sie eigene Entscheidungen. Hier mein Rat:
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de, die allerdings gerade neu aufgebaut wird. Bestellen Sie bitte bei Booklooker mein Buch "Apiel und Spaß mit Hund" Kosmos-Verlag - da sind viele Spiele für jeden täglichen Spaziergang drin - damit bauen Sie die Bindung wieder auf.
Gerade zu Corona-zeiten haben wir sooo viel Zeit, uns mit unseren Hunden zu beschäftigen, Tricks gibt es genügend, dann ist der Hund ausgelastet und pampt nicht,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
War diese Antwort hilfreich?