Wie Leinenführung trainieren?

Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
Akira1507 schrieb am 10.03.2023
Hallo, unser Labrador Mischling ist 8 Monate alt. Er zieht extrem an der Leine, auch ein Erziehungsgeschirr bringt nichts. Und auf dem Rückweg beißt er extrem und aufmüpfig in die Leine. Wir wissen nicht mehr weiter und bitten da um Hilfe.

Was können wir tun?

Liebe Grüße Julia
1 Antwort
Hallo Julia, Leinenführigkeitstraining ist Fleißarbeit und es gibt ganze Bücher zu dem Thema. Zudem kommt Ihr Hund in die Pubertät und da spielen die Hormone verrückt und das Gehirn fährt Achterbahn, was alles doppelt schwer macht. Ich würde so vorgehen: Beim Losgehen ein Startsignal geben und los gehen, wenn Ihr Hund nicht auf Sie achtet, gehen Sie direkt in die entgegengesetzte Richtung und wechseln immer wieder für den Hund unvorhersehbar die Richtung solange die Leine noch nicht das Ende erreicht hat. Oftmals ist eine längere Leine dafür geeigneter als eine zu kurze Leine. Wenn Sie den Punkt erreicht haben, wo Ihr Hund neben Ihnen läuft, loben Sie ihn und verlangsamen Ihren Schritt. Geht er einige Schritte neben Ihnen bleiben Sie stehen und lassen ihn schnüffeln. Wenn Sie wieder losgehen wollen, geben Sie wieder das Startsignal und gehen auch los ohne auf ihn zu achten. Gehen Sie nicht immer nur geradeaus, dann verstärkt sich meistens noch der Leinenzug. Wenn er in die Leine beißt, bleiben Sie stehen und halten die Leine kurz - entweder ändert er sein Verhalten mit AUS und Sie gehen weiter oder Sie rucken mal an der Leine bis er damit aufhört. Ich persönlich würde mit Halsband und Leine arbeiten - ohne Geschirr. Mit Geschirr ziehen Sie meistens noch heftiger. Dies ist zunächst erst einmal dazu da, daß der Spaziergang strukturierter wird, Ihr Hund mitmachen muss und auch mehr auf Sie achten muß. Ist dies geschehen, fangen Sie an, darauf zu achten, daß er Sie an kurzer Leine nicht mehr überholen darf und belohnt wird, wenn er neben Ihnen läuft. Sie können ihn blockieren, wenn er einfach überholen will - setzen Sie sich kleine Ziele - er wird in seinem Zustand nicht 1 Stunde neben Ihnen an lockerer Leine laufen und machen Sie Pausen. z.B. 50 m an der Leine gelaufen, Belohnung: schnüffeln, Hundekontakt etc. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, sondern bleiben Sie konsequent - egal was passiert. Wenn Sie merken, mein Hund kann sich nicht mehr konzentrieren, gönnen Sie ihm eine Pause und fangen später wieder an zu üben.

Viel Erfolg und viele Grüße

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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