Hallo Jethro,
das ist wirklich unangenehme Situation. Toll finde ich Ihre Selbsteinsicht. Meistens spürt der Hund die Unsicherheit des Menschen und er meint dann die Verantwortung übernehmen zu müssen. Diese äußert sich dann oft in dem von Ihnen beschriebenen Verhalten des Hundes. Leider ist man dann schnell in einer Negativspirale gefangen. Der Mensch ist unsicher, der Hund randaliert an der Leine, der Mensch wird noch unsicherer, der Hund randaliert noch mehr, usw. usw. usw. .
Gibt es in Ihrem Bekanntenkreis vielleicht ein Mensch-Hunde-Team bei dem ihr Hund nicht ausrastet? Das wäre eine tolle Möglichkeit eine positiv ablaufende Hundebegegnung zu trainieren. Bei Fremdbegegnungen sollten sie beobachten ab welcher Distanz zum fremden Hund sich ihr Hund anfängt aufzuregen. Ist er bei, nur zum Beispiel 50 Metern, noch entspannt, loben Sie ihn. Nach einigen Begegnungen auf dieser Distanz sollte ihr Hund verstanden haben, dass sich ruhiges Verhalten lohnt. Wenn er 50 Meter gut ertragen kann, verkürzen sie die Distanz auf 45 oder 40 Meter. So arbeiten Sie sich immer näher an fremde Hunde heran. Wichtig bei diesem Training ist, dass Sie selber entspannt bleiben. Das bedeutet, dass Sie das Tempo des Trainings bestimmen. Denn nur wenn Sie ruhig bleiben können, kann das auch ihr Hund. Parallel bringen sie ihrem Hund ein alternatives Verhalten bei Hundebegegnungen bei. Dies kann ein einfaches "Sitz" oder ein "Schau" sein. Nach und nach sollte ihr Hund verstehen, dass an der Leine pöbeln unerwünscht ist und ein ruhiges Verhalten belohnt wird.
Vielleicht sollten Sie noch einmal darüber nachdenken zusätzlich einen anderen kompetenten Trainer in ihrer Umgebung zur Unterstützung zu nehmen. Eventuell hat dieser noch andere Ideen um das Problem zu lösen. Außerdem kann er sich dann das Verhalten ihres Hundes live anschauen und besser beurteilen warum ihr Hund sich so gebärdet.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Herzliche Grüße aus Krefeld
Angela Schrepper-Müller