Was tun, wenn ehemaliger Straßenhund beim Spazierengehen bockt?

Leinenführigkeit
pepi123 schrieb am 09.03.2021
Hallo,

wir haben seit ca. 3 Wochen einen ehemaligen griechischen Straßenhund bei uns aufgenommen (2,5 Jahre alt). Er hat bereits in Griechenland 6 Monate bei einer Pflegestelle gewohnt, ist also stubenrein und gut sozialisiert. Im Haus läuft alles sehr gut mit ihm.

Beim Spazierengehen gibt es allerdings Situationen, in denen er komplett auf "stur" schaltet. Das passiert, weil er ständig auf Futtersuche ist. Wenn er also etwas wittert und in eine bestimmte Richtung gehen will, dann fängt er an zu bocken und bewegt sich keinen Meter mehr. Wir geben diesem Verhalten nicht nach und "sitzen" die Situation aus, bis er sich wieder in unsere vorgegebene Richtung bewegt. Wenn es aber ganz extrem ist, dann wird er so frustriert, dass er versucht die Leine und das Geschirr runterzubeißen. Wir kommen dann auch nach 45min warten keinen Schritt weiter.

Wie verhält man sich da am besten? Ich hab ihn, wenn's ganz schlimm war, einfach hochgehoben und einige Meter weiter weggetragen (er hat 15kg, das geht noch). Aber ist das richtig? Die meisten Tipps, die man liest sagen einfach man soll die Situation aussitzen, irgendwann geht er schon weiter. Aber so lange KÖNNEN wir einfach nicht warten - wie gesagt 45min bis 1 Std sind da locker mal drin. Das Gleiche passiert auch, wenn er eine Katze oder Kaninchen sieht. Da setzt der Jagdinstinkt ein und er bockt genauso wenn er dann nicht hinterher darf.

Wenn wir übrigens zu zweit unterwegs sind, lassen sich die Situationen so lösen, indem ich einfach weitergehe. Wenn er merkt, dass ich weg bin, läuft er dann wieder hinterher - hier ist die Bindung anscheinend schon groß genug. Leider funktioniert diese Strategie aber nicht, wenn einer von uns alleine mit ihm unterwegs ist, weil man ja an der Leine hängt. Vielleicht löst sich das ganze Thema auch mit der Zeit von alleine, aber wir bräuchten dringend zumindest eine Übergangslösung, wie wir solche Situationen auflösen können.

Vielen Dank im Voraus!
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 11.03.2021
Hallo,
versuchen Sie ihn in diesen Situationen zu locken, schimpfen Sie, schauen Sie ihn an? Das wäre wichtig für mich zu wissen denn das könnte der Grund für die lange Wartezeit sein.

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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pepi123 | Fragesteller/in
schrieb am 11.03.2021
Hallo,
also generell haben wir schon alle Varianten durch. Wir haben ihn komplett ignoriert, in die Richtung geschaut, in die wir wollten und haben gewartet. Das war aber leider nicht zielführend, vor allem ist das schwer durchführbar wenn er sich am anderen Ende der Leine dreht und windet. Wir haben auch versucht ihm sein Abbruchsignal zu geben ("Kscht, Kscht") und uns zwischen ihn und das Objekt der Begierde gestellt. Richtig schimpfen wollen wir ihn generell nicht. Mit Futter locken wir ihn auch nicht, mit Worten haben wir es zwischendurch aber schon probiert ihn zum Weitergehen zu bewegen. Zugänglich dafür ist er in diesen Situationen aber ohnehin nicht, er wirkt da wie im "Blutrausch".
Vielleicht ist es auch irgendwie eine Übungssache, aber wir sind uns derzeit sehr unsicher welche Strategie wir weiter verfolgen sollen.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 11.03.2021
Hallo,
leider kann ich Ihnen im Moment nicht weiterhelfen ohne die Situation gesehen zu haben. Aber vielleicht mögen sie sich über meine Website mit mir in Verbindung setzen und mir ein Video zusenden. Dann kann ich vielleicht erkennen, was man ändern könnte.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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