Wie kann ich meinem ungestümen Hund in Ruhe an der Leine führen?

Leinenführigkeit
PepperPopsch schrieb am 10.09.2022
Wir versuchen gerade, Cashew (Cane Corso Mix, 9 Monate alt) mit dem Thema Leinenführigkeit in Einklang zu bringen. Jedoch ist er dabei stur. Es klappt hin und wieder sogar super, aber ich bin definitiv nicht der wichtigste Impuls auf seinem Weg. Auf dem Feld ist seine Nase oft mit dem Weg verbunden, wie ein Zug mit der Schiene. Es macht nicht viel Laune mit seinen derzeit 35 kg Zerrspiele zu machen. Auch die Hundebegegnung an der Leine wird zum Teil schwierig. Nicht aus Aggression, sondern versteht er nicht, warum nicht immer und mit jedem Spiele-/Spurtzeit ist. 

Mit 9 Monaten ungestüm, mit dem Problem, seinen Bremsweg einzuschätzen. Ist halt beim Aufeinandertreffen mit kleinen Freunden schwierig. Die kommen leider häufig unter die Pfoten?. Bisschen mehr Ruhe, für seine "große" Schwester (Max, 6 kg, 8 Jahre alt) und mehr Fokus auf Frauchen wäre toll. Schienenschnüffeln im Freilauf ist erlaubt, an der Leine aber vielleicht nur die Nase in den Wind.

Es scheint wohl, wir sind nicht richtig Generalisiert. So nennt man das wohl? Vielleicht habt Ihr einen Tipp für uns? Ich wünsche mir für ihn, dass er weniger aufgeregt, an der Leine, unsere Spaziergänge genießen kann? Ich möchte, dass wir gemeinsam Spaß haben. Danke LG Pepper
1 Antwort
Guten Tag,
Ihr Hund ist nun auch noch in der Pubertät und wird schnüffeln und pinkeln wo er nur kann mit zunehmender Tendenz.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ , wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen. Außerdem braucht Ihr Hund Regeln und Rituale: Sie entscheiden wann gespielt wird und wann nicht.
Nehmen Sie ihn abwechselnd bei Begegnungen kurz, dann geben Sie ihm wieder Raum. Bauen Sie Ihre Beziehung weiter aus, und lehren Sie Ihrem Hund, was Sie von ihm wollen. Bleiben Sie stur und konsequent!
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl! Generalisieren heißt, das Sie immer das Gleiche tun, wenn es erfolderlich ist: Leine kurz bei Hundebegegnungen an der Leine,
kurzes Spiel, wieder abrufen und weitergehen. Wenn er zu grob spielt und der andere Hund zu klein ist, wird nicht gespielt... bleiben Sie sehr konsequent und liebevoll stur!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de

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