Dobermann Junghund bellt mit Aufforderung, was tun?

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Michela schrieb am 30.11.2021
Hallo ihr Lieben,

mein Dobermann (6 Monate alt) bellt aktuell ziemlich viel. Dass die Rasse an sich bellfreudig ist, das ist mir bewusst. Er ist mit mir den ganzen Tag unterwegs, da ich ihn auch in das Büro mitnehmen kann. Ich habe mein eigenes Glasbüro (er kann also nach draußen sehen), in dem er öfter auch alleine ist, weil ich ihn dazu trainiere, z.B. wenn ich in den Konferenzraum muss. Zum Teil fällt ihm das manchmal sehr schwer und er winselt und bellt dann. Ich ignoriere das komplett und irgendwann hört er dann auch auf, ist zum Teil natürlich auch etwas schwierig, wenn wir Gäste da haben oder ich in einem Call stecke. Er bellt jetzt jedoch auch immer häufiger als Aufforderung, wenn ihm z.B. langweilig ist oder er Aufmerksamkeit möchte.

Manchmal steigert er sich da so rein, dass man ihn dann nicht mehr ignorieren kann, z.B. WEIL: es z.B. spätabends ist (23 Uhr) und man die Nachbarn damit nicht belasten möchte oder man sich im Meeting in der Arbeit befindet und er kein Ende gibt. Dann gebe ich ihm meist ein Kommando, wie z.B. Sitz oder Platz und er meckert dann noch weiter. Jedes Mal wenn er aufsteht oder das Kommando selbst löst, stelle ich es erneut. Er bekommt physische und geistige Auslastung - auch während der Arbeit. Ich übe Kommandos mit ihm, lasse ihn schnüffeln etc. Aber natürlich kann ich das nicht den ganzen Tag machen und möchte ihm auch nicht die Aufmerksamkeit DANN geben, wenn ER sie verlangt. Habt ihr vielleicht noch einen Ratschlag für mich? Ich denke, Ignorieren ist meist die beste Lösung, aber wenn der Hund einen wirklich im Arbeitsalltag begleitet, kann ich es meinen Kollegen einfach nicht antun, ihn manchmal so lange bellen zu lassen... Viele Grüße
2 Antworten
Guten Abend,
Ihr Hund möchte Ihnen mit der Bellerei, die sich auch steigern kann, etwas sagen: Er bellt, weil er möchte, dass Sie etwas tun. Stellen Sie sich vor, Sie machen in der Firma Fehler, jeder ignoriert sie, keiner hilft Ihnen heraus und wissen nicht, was man von Ihnen erwartet.
Konferenzraum/Call:
Kauknochen oder ein Knochen mit Leberwurst - Stress und Fressen geht nicht. Wenn Sie mit ihm im Raum sind, nehmen Sie den Hund an die Leine und legen Sie ihn neben sich ab, das übt. Arbeiten Sie, um die Kollegen zu schonen, viel mit Kongs, die man mit Leberwurst einschmieren kann - bleiben Sie immer der Gute. Werfen Sie Leckerchen in den Raum und lassen Sie ihn suchen, das geht auch bei einem Call, oder?
23. Uhr
an die Leine, neben sich ablegen. Es ist richtig, dass er sie nicht ständig auffordern soll, deshlab kommen Sie ihm zuvor, spielen Sie, beenden ein Spiel. Er ist/kommt jetzt in die Pubertät, da wird er sich nochmal verändern. Bis dahin ist es gut, wenn Sie viele Umlenkungs- und Ablenkungssignale (Spiel plus Leckerchen) trainiert haben.
Sie können von dem Hund nicht erwarten, dass er sich wie ein alter Hund verhält und ruhig ist - lenken Sie um, bleiben Sie spannend, kommen Sie ihm zuvor, arbeiten Sie an ihrer gemeinsamen Beziehung,
gern können wir diese Beratung noch erweitern...
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Michela1
schrieb am 04.12.2021
Super, vielen Dank für die Antwort! Nicht wundern, ich habe sie versehentlich nochmal gestellt, da ich gerade erst gesehen habe, dass sie gepostet wurde.
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