Hund bellt wegen jeder Kleinigkeit

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Lisa schrieb am 27.02.2018
Mein Hund kommt aus Spanien und war ein halbes Jahr alt als ich sie bekommen habe. Anfangs war sie ängstlich und zurückhaltend. Mit der zeit wurde sie immer frecher, auch anderen Hunden gegenüber.
Seit paar monaten ist das bellen richtig schlimm geworden. Früher bellte sie nur wenn es an der tür geklingelt hat. Jetzt bellt sie morgens ununterbrochen wenn sie hört das meine tochter und ich wach werden und reden. Sie lässt sich nicht von meiner mutter beruhigen. Sie bellt wenn man schnell aufsteht und wo hin geht und rennt hinterher. Am schlimmsten jedoch wenn es an der tür klingelt. Es hilft dann alles nichts.. ignorieren.. schimpfen.. nass spritzen.. erschrecken.. sie hört kurz auf doch sobald man sich dann umdreht geht es wider los..
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich möchte sie nicht weg geben, aber meine Tochter wird ständig von dem gebell geweckt und die nachbarn beschweren sich auch schon.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 27.02.2018
Hallo,
dieses Verhalten haben oft kleine, niedliche Hunde, die nie Grenzen kennengelernt haben und die nicht geführt werden. Sie werden dadurch in die Rolle des "Rudelführers " gedrängt und sind damit vollkommen überfordert. Aus Unsicherheit bellen sie dann eben alles und jeden an, manchmal auch einfach nur, weil sie mit dem Stress nicht klarkommen.
Fangen Sie deshalb an, draußen Ihre Hündin zu führen. Achten Sie darauf, dass Sie vorgehen und die Kleine Ihnen an lockerer Leine folgt. Dann führen Sie, die Hündin kann sich auf Sie verlassen und muss nicht mehr selbst regeln.
Grenzen sind z. B., wenn Sie nicht mehr zulassen, dass die Hündin Ihnen folgt. Schließen Sie immer die Türen hinter sich.
Wenn die Kleine etwas von Ihnen fordert, wie Streicheleinheiten, spielen oder Futter, ignorieren Sie es.
Springt sie von sich aus auf Bett oder Sofa, wird sie sanft weggedrückt. Sie darf dort nur hin, wenn Sie es erlauben.
SIE agieren, der Hund reagiert, NIE umgekehrt. Dann sind Sie der "Boss". Wenn es umgekehrt ist, wie jetzt, ist es der Hund.
Ignorieren Sie das Bellen kommentarlos. Sobald Sie darauf reagieren, auch mit nass spritzen, schimpfen oder was auch immer, bedeutet das für die Hündin Aufmerksamkeit. Es hilft auch nicht, ein oder zwei Mal zu ignorieren, Sie brauchen dazu eine Menge Geduld.
Wegen dem Bellen, wenn es klingelt, üben Sie zuerst mit der Hündin, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn sie den Platz verlassen will, bringen Sie sie kommentarlos wieder hin. Wenn sie dort bleibt, geben Sie ihr ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert, bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. Wichtig: Sie reagieren nicht darauf, schicken die Hündin, wie zuvor geübt, an ihren Platz. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen die Hündin an ihrem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch rein bitten. Sobald sie wieder bellt, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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