Verlässt den Kofferraum eigenmächtig

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Renate schrieb am 10.09.2017
Neuerdings haben wir ein Problem mit dem Bleiben im Auto.
Unser 1-jähriger RR-Rüde springt zuverlässig auf Kommando ins Auto; es wurde ihm auch nie erlaubt, ohne Befehl das Auto zu verlassen.
Seit kurzem hat sich ein Verhalten etabliert, das mir Sorgen macht: Er ist draußen in „geruchsintensiver“ Umgebung sehr unaufmerksam, läßt sich kaum von Schmüffelstellen fernhalten bzw. weiter bekommen. Alles ist interessanter als ich und seine gute Erziehung, die er in reizarmer Umgebung wirklich zeigt, ist wie weg geblasen. Wenn ich ihn dann wieder ins Auto springen lasse, springt er zwar wie immer brav hinein, aber quasi noch im Sprung wendet er wieder ab um direkt wieder herauszuspringen. Körperlich oder stimmlich kann ich ihn derzeit nicht davon abhalten, das Auto wieder unerlaubt zu verlassen.Dränge ich ihn zurück, wehrt er sich mit Maul und Fuß. Er beisst nicht zu, aber er wehrt ab und aufgrund seiner 40 kg Körpergewicht gelingt es mir nicht, ihn mit Körpereinsatz am Aussteigen zu hindern. Ich übe das natürlich nun verstärkt in reizarmer Umgebung, aber oft muss er einfach mitfahren und dann auch das Auto verlassen, bzw. wieder einsteigen und auch drinnen bleiben, bis die Klappe zufällt. Leckerli ins Auto streuen hilft nur, wenn er tatsächlich hungrig ist, das ist also nicht die Lösung. Bin im Augenblick ziemlich frustriert, auch, weil er draußen so unaufmerksam ist und ich eigentlich gar nicht auf ihn einwirken kann.
Vielleicht hat hier jemand einen Rat, wie ich ihm wieder den Gehorsam beibringe, auch bei Aufregung im Auto zu bleiben?
3 Antworten
Sabine Busch | Hundetrainer/in
schrieb am 12.09.2017
Hallo Grtenzicke,
entschuldigen Sie zunächst die Ansprache, aber Sie haben Ihren Namen so angegeben. ;-)
Da Sie körperlich nicht in der Lage sind konsequent durchzusetzten dass Ihr Hund im Auto bleibt, rate ich dingend eine professionelle Hundeschule zu rate zu ziehen. Ihr Rüde hat gelernt, dass er sich bei Ihnen durchsetzen kann, und da er das jetzt auch tut, ist in seinem Alter zu erwarten das er das auch bei anderen Gelegenheiten tun wird. Gebieten Sie dem unbedingt Einhalt durch entsprechendes Training mit einer Trainerin oder einem Trainer.
Bis Sie jemanden entsprechendes gefunden haben, würde ich eine Box, die sie verschließen können vorschlagen, oder Sie binden ihn dort an.
Liebe Grüße
Sabine Busch
www.mobile-hundeschule-hinterland.de
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Renate | Fragesteller/in
schrieb am 12.09.2017
Hallo Frau Busch,
Gartenzicke ist aber für mich bezeichnend für jemanden, der sich kritisch mit seinem Garten auseinandersetzt, für viele Menschen vielleicht aus diesem Grund „zickig“ zu nennen, weil man nicht jedem Trend der Gärtnerei folgt. Dies so nebenbei, damit entfällt jeder Grund, sich zu entschuldigen .
Leider ist hier Notstandsgebiet, was „professionelle“ Hundeschulen angeht. Ja, ich möchte ihn tatsächlich wieder auf den richtigen Weg bringen, denn er ist grundsätzlich ein sehr toller, gelehriger Hund! Ich sehe seine Aufmüpfigkeit im Grenzentesten aufgrund des Alters. Es gibt Tage von Ungehorsam und Zeiten mit absolutem Gehorsam. Ich denke, das ist typisch für Neuronenverknüpfungen im Gehirn eines Junghundes.
Ihrem Tipp mit einer Box zum Verschließen ? oder Anbinden ? kann ich leider nicht ganz folgen. WO soll ich ihn denn anbinden, wenn ich ihn nach dem Spaziergang im Auto brauche, um wieder heim zu fahren und er partout immer wieder das Weite sucht um die große Welt zu erkunden? Zuhause hat er eine Box, die auch positiv aufgebaut und gerne benutzt wird. Eine Box im Auto ist erstens nicht möglich und würde zweitens vermutlich die gleiche Reaktion bei ihm hervorrufen, nämlich wieder herauszuspringen, bevor die Tür zu ist. Autoklappe oder Boxentür macht da ja wohl keinen Unterschied.
Es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben, als sich auf ein körperliches Kräftemessen mit diesem Jungspund einzulassen! Eigentlich habe ich mir dazu Tipps erhofft, werde nun aber versuchen, mit „Statisten“ Situationen zu schaffen die mich „gewinnen“ lassen, ihn im Kofferraum am Hinausspringen zu hindern.
Trotzdem danke für den Versuch, zu helfen.
Liebe Grüße
Gartenzicke
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Sabine Busch | Hundetrainer/in
schrieb am 13.09.2017
Hallo Gartenzicke,
ja, ich meinte eine Box zum Verschließen und ja, es ist ein Unterschied ob Box zum Verschließen im Kofferraum oder einfach Deckel zu. Die Box könnten Sie schneller verschließen. Aber da die ja nicht in Frage kommt, würde ich den Hund rein ins Auto, dort "im Auto" festbinden, und dann den Kofferraum schließen. Befestigen vor dem Üben eine Leine oder einen entsprechenden Haken im Heck Ihres Autos und lassen Sie ihn an der Leine hineinspringen. So haben Sie ihn unter Kontrolle und können ihn wenigstens solange drin halten bis er fixiert ist.
Im Übrigen sind alle Ratschläge hier, die aufgrund von Beschreibungen der Besitzer entstehen, ohne den Hund und das Verhalten je gesehen zu haben, nur Trainingsansätze.
Liebe Grüße
Sabine Busch
www.mobile-hundeschule-hitnerland.de
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