Liebe Nicole, ja, ein Beagle - auch gerade in dem Alter ist eine Herausforderung. Ich spreche aus Erfahrung - meiner ist jetzt 15 Jahre - alt und ich kann mich noch gut an die ersten Jahre erinnern. Die Rasse ist anspruchsvoll, muss viel geistig und körperlich ausgelastet werden, zumal zumeist das Jagdverhalten mit dem 6 - 7 Monat so ausgeprägt ist, daß die Schlappohren nichts mehr hören - zeitgleich setzt die Pubertät ein und das Chaos ist perfekt. Er hat draußen eben eine Aufgabe zu erledigen und seine Nase spielt ihm manchmal einen Streich.
Normalerweise sind sie sehr verfressen und mit Futter kann man sie ganz gut trainieren. Signal ausdenken und Futterbrocken in die Tasche. Sobald Sie das Signal gesagt haben, z.B. HIER geben Sie Ihr ein Stück Futter immer wieder. Dann gehen Sie etwas von ihr weg und sagen das Signal, wenn sie kommt bekommt Lady Futter. Draußen versuchen Sie es immer mal wieder, wenn Lady sich nicht gerade festgeschnuppert hat, sondern einfach so vor Ihnen läuft. Wenn Sie den Eindruck haben, Lady hat verstanden, worum es geht - führt das Signal aber einfach nicht aus. Signal geben und mit der Schleppleine zu sich holen. Bei Ihnen angekommen loben. Nach und nach anspruchsvoller werden, lassen Sie Ihr aber keine Wahl, ob Sie kommt oder nicht, sondern dann direkt mit der Schleppleine zu Ihnen holen. Unterwegs Richtungswechsel üben, immer kurz bevor die Leine zu Ende ist, umdrehen mit Signal, achtet Lady auf Sie, indem Sie bei Ihnen läuft, Futter geben. Desweiteren sollten Sie darauf achten, daß sie nicht jedes Mal in unkontrolliertes Jagdverhalten fällt. Ein Beagle ist ein selbständiger Jäger, der Wild aufspürt und über weite Strecken zum Jäger hetzt. Jagen macht ihm riesengroßen Spass! Also, Ausgleichbeschäftigungen sollten nicht mit unkontrolliertem HETZEN zutun haben, wie z.B. Ball werfen und Hund rennt direkt hinterher. Futtersuchspiele, Mantrailing, Fährten legen und viel Auslauf gefällt dem Beagle. Erst wenn er ausgelastet ist, ist er später auch in der Wohnung ruhig. Halten Sie durch, sichern Sie die Haustür, daß er nicht unkontrolliert abhauen kann und auch den Garten. Meiner war ein Kletterkünstler!
Viel Spaß mit dieser aussergewöhnlichen Rasse
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de