Bellen

Angst ❯ Vor Hunden
Leenin schrieb am 22.05.2016
Hallo
Haben unsere Süße vom Tierschutz (Kreta Hunde), aber nicht direkt…vorher war sie noch 1,5 Jahre bei einer anderen Familie.
Sie ist ein total liebes Tier, aber sie bellt wirklich jeden Hund an. Am schlimmsten ist es beim Gassi gehen, wenn wir anderen begegnen. Auch wenn sie noch weit weg sind, baut sie sich schon auf und kläfft los. Es ist auch egal, ob die anderen Hunde zurück bellen oder sie total ignorieren. Alle Ablenkung hilft nicht. Nichts sagend konsequent vorbei gehen hindert sie auch nicht daran. Bei Hunden hinter einem Zaun ist es unterschiedlich. Was kann ich tun, damit sie mehr Selbstvertrauen hat? Oder in der Hinsicht mehr Vertrauen zu mir? Bin der Meinung, sie bellt eher aus Angst und will durch das Bellen die anderen Hunde auf Abstand halten…
1 Antwort
Hallo, wahrscheinlich hat sie nie die Möglichkeit gehabt unentspannte Sozialkontakte zu knüpfen.
Sie würde ja gerne, weiß aber nicht so recht, wie es eigentlich geht. Ist unsicher und reagiert dann mit "Aggression". Ich setze es bewußt in Anführungszeichen, denn es ist ja eher ihre Unsicherheit.
Wenn sie die Möglichkeit haben, dass sie ein oder zwei Hunde kennenlernt, mit denen sie ( idealerweise unter Anleitung eines Hundetrainers) Kontakt aufnehmen kann, wäre es ein erster Schritt ihr zu zeigen, dass andere Hunde okay sind. Und vor allem wo sie lernen kann, wie man sich "unterhält" und richtig benimmt.
Versuchen sie sie bei Hundebegegnungen abzulenken und auf sich zu konzentrieren. Wenn es nicht klappt wäre es gut, wenn sie die Distanz erhöhen, damit sie sich besser auf sie konzentrieren kann. Nehmen sie ein besonderes Spielzeug/ Leckerli mit, welches für sie sehr interessant ist.
Wenn ein fremder Hund kommt - agieren sie. Ziehen sie die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich, belohnen sie sie. Es soll für sie ein Ritual werden: ein Hund kommt - ich wende mich zu Herrchen/Frauchen um und bekomme dafür etwas tolles. Ich kann sie ignorieren, dies lohnt sich mehr für mich als sie anzubellen.
Belohnt wird sie aber nur, wenn sie leise ist und sich zu ihnen wendet. Macht sie Rabbatz, hat sie Pech und bekommt gar nichts: keine Aufmerksamkeit, kein "Sitz oder Komm her" für das sie belohnt wird. Sie gehen einfach weiter.
Vielleicht finden sie auch eine Hundeschule, wo sie eine Möglichkeit der Beschäftigung für sich und ihren Hund finden (Dummy/Mobility o.ä.) Dies fördert ihre Position als Rudelführer,(Vertrauen) läßt sie als Mensch - Hund - Team zusammenwachsen und der Hund hat Spaß, bekommt Selbstbeußtsein und hat keinen Stress in Gegenwart anderer Hunde.

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV
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