Angst vor vielem

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Franziska P. schrieb am 13.07.2018
Hallo, mein Paco, fünf Jahre alt, hat vor so vielen Dingen Angst: am schlimmsten sind laute Geräusche wie Gewitter und Feuerwerk, er beginnt zu zittern und zu sabbern und versteckt sich überall. Ich habe ihn aus einem Tierheim in Polen, wo er geschlagen und getreten wurde.Er ist ein sehr lieber und verschmuster Hund, er möchte alles richtig machen, ist sehr ruhig. Er kann oder weiss auch nicht wie man spielt(oder kein Interesse).Auch fressen ist ein Problem,2-3 Tage nimmt er fast nichts zu sich, dann 1 Tag recht viel. Paco ist sehr schlank und könnte 2-3 kg mehr vertragen. Er tut mir so leid mit seinen Aengsten und möchte, dass er glücklich ist. Vielleicht weisst Du einen Rat, wie ich ihm helfen kann. Er ist jetzt seit 2 Jahren bei mir, folgt mir jeden Schritt und beobachtet genau, was ich mache. Ich denke, er hat Vertrauen zu mir und fühlt sich auch soweit wohl.Vielen Dank im Voraus.Franziska
4 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 02.08.2018
Hallo Franziska,
wenn der Hund Ihnen auf Schritt und Tritt folgt, bedeutet das nicht unbedingt, dass er Vertrauen zu Ihnen hat. In den meisten Fällen bedeutet es eher das Gegenteil, nämlich, dass der Hund Ihnen nicht zutraut, alleine zurecht zu kommen. Das kann damit zusammen hängen, dass er Sie trainiert wie z. B. wenn er Streicheleinheiten fordert, gehen Sie darauf ein. Wenn er Angst hat gehen Sie auch darauf ein indem Sie ihn trösten. Er versteht nicht, was Sie wollen, er merkt nur Ihre Unsicherheit und das bestätigt ihm, dass seine Angst berechtigt ist.
Hat er das Futter immer zur Verfügung?

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Franziska P. | Fragesteller/in
schrieb am 03.08.2018
Hallo Ellen, vielen Dank für Ihre Antwort. Mit dem Futter habe ich einiges ausprobiert: zuerst hatte er immer Futter zur Verfügung, dann habe ich ihm den Napf hingestellt und liess ihn etwa 20 Min. stehen, nahm ihn weg und stellte ihn erst am Abend wieder bereit. Auf dem Morgenspaziergang frisst er mir das Trockenfutter manchmal aus der Hand oder bei einem Suchspiel, aber nie die ganze Portion. Leckerlis würde er den ganzen Tag über fressen. Habe auch viele verschiedene Futtersorten (Nass und Trocken) ausprobiert, leider ohne grossen Erfolg. Sie sagen mir, dass Paco nicht unbedingt Vertrauen zu mir hat, wie kann ich das aufbauen und wie weiss ich überhaupt, ob er mir vertraut? Dazu muss ich vielleicht noch sagen, dass er sehr gut gehorcht und auch meist gut abrufbar ist. Zu der Angst möchte ich Sie fragen, ob es vielleicht Bachblüten gibt, die ihm helfen und wenn ja ,welche? Viele Fragen und ich hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können. Ich danke Ihnen ganz herzlich im Voraus.Franziska mit Paco
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 04.08.2018
Hallo Fransiska,
mit Bachblüten kenne ich mich leider nicht so gut aus. Aber sicher gibt es Bücher dazu. Z. B. habe ich das hier gefunden:
https://www.amazon.de/Hom%C3%B6opathie-f%C3%BCr-Hunde-Bach-Bl%C3%BCten-Kompass/dp/383385216X/ref=sr_1_16?ie=UTF8&qid=1533368765&sr=8-16&keywords=bachbl%C3%BCten+f%C3%BCr+hunde

Ich würde größtenteils die Leckerlies weg lassen und ihm Hundefutter als Leckerchen verkaufen. Das mache ich bei meinen Hunden auch so. Hunde fressen ihr Futter um so lieber, wenn sie hungrig sind. Mit Leckerchen ist der erste Hunger oft weg.
Kann es sein, dass Sie viel Aufhebens um das Futter machen? Hunde merken das und werden mäkelig. Man probiert dieses Futter und jenes, es ist wahrscheinlich der alte Kreislauf: Der Hund will nicht fressen, Frauchen versucht zu überreden, was natürlich keinen Erfolg hat. Frauchen kauft ein anderes Futter, Frauchen kocht, der Hund frisst immer weniger. Es ist bei Menschen, denke ich, ähnlich. Wenn man sich ununterbrochen zu etwas gedrängt fühlt, verliert man die Lust daran. Wenn Sie das Futter weiterhin nach 20 Minuten weg nehmen, ist das ok.
Leider kann ich aus der Entfernung nicht erkennen, wie Sie mit dem Hund umgehen, weswegen es mir auch schwer fällt, Ihnen zu raten, was Sie tun können, oder nicht tun, um sein Vertrauen zu gewinnen. Lassen Sie sich auf jeden Fall nicht mehr kontrollieren und schließen immer die Türen, wenn Sie einen Raum verlassen. Achten Sie darauf, dass bei Aktionen Sie beginnen und beenden, z. B. beim Spiel, Füttern, Streicheln....
Wenn er vor etwas Angst hat, trösten Sie ihn nicht, strahlen Sie Ruhe und Zuversicht aus und zeigen ihm dadurch, dass SIE keine Angst haben.
Wegen der Angst vor Geräuschen gibt es im Handel Geräusche CDs oder laden Sie sich die passenden Geräusche runter. Hier habe ich eine Seite gefunden:

https://www.salamisound.de/gewitter-sounds

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Franziska P. | Fragesteller/in
schrieb am 04.08.2018
Hallo Ellen, danke für die schnelle Antwort. Ich werde all Ihre Ratschläge anwenden und melde mich gegebenenfalls später nochmals. Auf jeden Fall bedanke ich mich ganz herzlich für Ihre Hilfe und wünsche ein schönes Wochenende. Franziska
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