Angsthund aus Bulgarien traut sich nicht raus, was tun?

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Stefanie B. schrieb am 14.07.2021
Blacky ist knapp 5 Monate alt. Er hat über Tag richtig Angst raus zu gehen. Das geht dann so, dass er zwar draußen sein kleines Geschäft macht aber in der Wohnung gleich nochmal das kleine und große Geschäft.
2 Antworten
Hallo Stefanie, danke für Ihre eMail. Oh ja, Hunde aus dem Ausland haben oftmals viele Dinge, die für uns alltäglich sind, nicht kennengelernt oder mit etwas Negativem verknüpft. Ihr Hund ist ja erst 5 Monate und ich denke, vieles wird die Zeit bringen. Mit 5 Monaten sind noch nicht alle Hunde stubenrein. Loben Sie ihn draußen, wenn er sein kleines Geschäft macht und wenn Sie es nicht genau mitkriegen ignorieren Sie es, wenn er in die Wohnung gemacht hat. Sie sollten ihn beobachten, wenn Sie vom Spaziergang zurückkommen und wenn er sich hinhocken will, nehmen Sie ihn und bringen ihn schnell an die Stelle, wo er machen kann. Macht er dort, kräftig loben. Ansonsten sollten Sie ihm einen strukturierten und geregelten Tagesablauf geben, damit er sich daran orientieren kann und für ihn vorhersehbar ist, was über Tag passiert. Manche Hunde brauchen es streng nach Uhrzeit, manchen reicht der Ablauf allein aus. Desweiteren würde ich mit ihm erst immer die gleichen Strecken draußen gehen, damit er nicht überfordert ist. Wenn Sie ausmachen können wovor er eigentlich Angst hat, sollten Sie zusammen mit ihm die Dinge erkunden und es sollte mit dem Angstauslöser zeitgleich etwas für den Hund positives passieren. Beispiel: er sieht draußen einen Müllwagen, zeitgleich darf er an der Leberwursttube lecken bis der Wagen außer Sicht ist. Nimmt der Hund draußen kein Futter, kann evtl. festhalten und streicheln helfen oder Sie fangen ein Spiel an. Falls Sie sich unsicher sind, sollten Sie die Hilfe einer Fachfrau/-mann in Anspruch nehmen, der sich Ihren Hund vor Ort mal anschaut. Geben Sie nicht auf, die Eingewöhnungsphase kann mehrere Monate dauern.

Viel Erfolg und viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de

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Anja M.
schrieb am 15.07.2021
Hallo Stefanie,
das kenne ich gut. Wir haben eine Hündin aus Rumänien seit 2 Monaten. Haruna ist jetzt 6 Monate alt. Sie hat sich nur in der Wohnung, am Besten in einer Ecke oder unter einem Tisch, sicher gefühlt. Rausgehen war gar nicht möglich. Wir mussten sie immer tragen. Im Garten ging es dann, aber aus der Haustür und vom Hof war nicht möglich. Ich bin dann mit ihr immer mit dem Auto zum Waldrand gefahren. Von dort aus hatte sie nicht mehr die Verbindung zu ihrem sicheren Heim und hat sich mehr an mir orientiert.. Sie ist dann viel besser mitgelaufen. Das wurde dann sehr schnell immer besser. Dann sind wir zurück nach hause gegangen und ich habe das Auto später geholt. Ich bin bestimmt 4 Wochen nur gefahren. Jetzt läuft sie super mit, geht aus dem Haus und vom Hof. Aber sowie ein Mensch in Sicht kommt, sitzt sie nur oder will flüchten. Ich lade jetzt ständig Leute ein, die Sie aber nicht beachten dürfen. Ihr wird dann schnell langweilig und sie kommt dann irgendwann von alleine. Die Gäste (mit Mortadella ausgestattet) sind dann plötzlich gar nicht mehr so doof. :-))))
Wird noch ein langer Weg und manchmal ist es schwer, die Geduld zu behalten. Vielleicht helfen euch meine Tips ja auch. Ich wünsche euch alles Gute. VG Anja
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