Benji hat Probleme mit rollenden Rädern..

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Copinchen 0. schrieb am 12.06.2023
Hallo Trainerteam!
Mein Benji ist aus Rumänien, Mischling unter 40 cm, ein ganz lieber Kerl und 2 1/2 Jahre alt. Er ist seit Anfang des Jahres in Deutschland und seit Anfang März in meinem Besitz. An der Leine läuft er sehr angenehm mit mit durch Parks, Waldwege und auch durch die Stadt. Nur ist es immer wieder ein Problem, wenn Autos, Fahrräder, Boller- oder Kinderwagen uns begegnen: Er versucht teilweise recht rigoros, die rollenden Räder anzugreifen. Er bellt, knurrt und springt ihnen entgegen und ist dann wirklich aufgeregt! Über seine Vorgeschichte weiss ich nur, dass Benji wohl auch mal ein schönes Zuhause hatte, aber auch eine Zeitlang als Streuner durch die Gegend Rumäniens gewandert ist, was Details in seinem Verhalten bestätigen. Er ist sehr fixiert auf Futter/Leckerlies und ich halte ihn für ziemlich ausgefuchst. ;-) Habt ihr einen Tipp, wie ich ihn bezgl. Räder desensibilisieren kann? Es ist ja gefährlich und außerdem gilt ein Hund, der Kinderwägen anbellt, als aggressiv, was er definitiv nicht ist. Er will ja nicht das Kind fressen, sondern nur das Rad attackieren, aber erklären Sie das mal irgendwelchen Helikoptermüttern! ;-) Für Tipps und Hinweise wär ich dankbar.
VG G. Schreiber und Benji
3 Antworten
Guten Morgen, sicherlich liegt das "aggressive" Verhalten gegenüber alles was rollt in seiner Vergangenheit. Zudem kommt natürlich dazu, dass alle Hunde es als Beute ansehen, wenn etwas wegfliegt, rollt und dann auch noch Geräusche macht. Haben Sie die Möglichkeit mit Benji und einem Partner, der neben Ihnen geht und ein Fahrrad schiebt, das Training so aufzubauen, dann er es als selbstverständlich sieht, dann man dort entspannt gehen kann, ebenso mit einem Kinderwagen. Er braucht mit Sicherheit erst einmal Ihre Souveränität, um zu begreifen, dass von rollenden Geräuschen keine Gefahr ausgeht, sondern sie zum Alltag gehören. Wichtig ist, dass sie ihn nicht indirekt bestärken, indem sie ihn zum falschen Zeitpunkt belohnen.
Ich würde so erst einmal ein Training aufbauen. Gerne können Sie mich aber weiter kontaktieren, wenn noch Fragen bestehen oder Sie mit einer Situation nicht zurecht kommen. Ich wünsche Ihnen zunächst viel Geduld, aber auch Erfolg im Training.

Viele Grüße aus Wiesbaden
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
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Copinchen 0. | Fragesteller/in
schrieb am 15.06.2023
Hallo Frau Kretschmer!
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Ich habe bislang immer dafür gesorgt, dass ich zwischen Benji und dem rollenden Objekt bin und ihn quasi abschirme. Leider sind nicht alle RadlerInnen so freundlich, sich bemerkbar zu machen, sobald sie Fussgänger direkt vor sich wahrnehmen. Wir wurden auch schon von E-bikenden Herrschaften wüst beschimpft auf offener Straße. :-( Ich lebe in einem historischen Altstadtkern, wo es keine Bürgersteige an den kurvenreichen Kopfsteinpflastergassen gibt und sich alle Verkehrsteilnehmer die Straße teilen müssen. Im Nachbarort, wo es klare Trennungen zwischen Fussgängerweg, Radweg und Straße gibt, läuft das ganze wesentlich besser, das gibt mir auch die Gewissheit, dass es weniger der Jagdtrieb ist, sondern eher angstbesetzt, denn er geht auch hoch, wenn uns Fahrzeuge entgegenkommen. Wenn es wie im Nachbarort aber genügend Platz zum Ausweichen gibt, bleibt er relativ cool.


Also bedarf es wohl einer Desensibilisierung des Problems! Ich versuche selber, bewusst tief und ruhig zu atmen, wenn es zur Begegnung kommt, bestätigt habe ich sein Verhalten natürlich nicht, aber ich lobe ihn mit "braav", wenn er cool geblieben ist (ich hoffe, dass das ok ist). Benji ist ein kleiner schlauer Fuchs, er lernt schnell Dinge wie Sitz, Platz, Bring und Pfötchengeben, aber auch genauso schnell, wie man sich drücken kann. ;-) Aber ich habe es noch nicht gewagt, ihn im freien Gelände mal abzuleinen, vielleicht haben Sie dafür auch noch einen guten Tipp? Nochmal vielen Dank für Ihre Antwort und liebe Grüße aus dem Tecklenburger Land!
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Hallo und liebe Grüße ins Tecklenburger Land (komme selbst aus dem schönen Münsterland)!!
Sie machen alles richtig, wahrscheinlich brauchen Sie einfach nur Geduld und auch Konsequenz, wenn der sich gerne drücken möchte. Im freien Gelände würde ich ihn auch nicht ableinen. Bitte noch an der Laufleine, denn wenn ein unbedachtes Geräusch in ihn Panik bringt, haben wir ein Problem. Lange Laufleine gibt ihm ja zunächst auch alle Freiheit zum Schnuppern etc., die er braucht. Hier würde ich auch noch ganz behutsam weitermachen, vor allem muss der Rückruf gut sein. Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie mich gerne anschreiben.

Viele Grüße aus Wiesbaden und dem Rheingau!
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
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