Heißluftballon

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Maike_Jungk schrieb am 14.06.2017
Hallo, Rika (Border Collie, 4 Jahre, weiblich) hat panische Angst vor Schüssen und Heißluftballons. Schüsse fallen in unserer Gegend nicht so häufig, daher ist mir das Thema Heißluftballon erstmal wichtiger. Da in unserem Ort fast täglich bei schönem Wetter einer startet kann man die nicht meiden. Aber da es auch nicht sicher ist wann, lässt es sich schlecht mit einem Trainer trainieren. Sie sieht den und fängt sofort an zu zittern, hechelt wie verrückt und will weg rennen. Ich glaube noch nicht mal, dass es an dem Geräuch liegt, wie uns viele sagen, weil z.B. das Geräuch vom Bunsenbrenner stört sie nicht und die ganzen Flugzeuge/ Hubschrauber etc. interessieren sie auch nicht. Mit Spielen ablenken nützt auch nicht viel und Würstchen will sie auch nicht. Am besten einfach nur weg. Jetzt frage ich mich, wie kann ich vorgehen um ihr die Angst zu nehmen. An die Leine nehmen und im Garten sitzen bleiben und versuchen mit Würstchen zu füttern, aber das finde ich ziemlich "brutal" wo sie doch so panisch ist. Oder bringt es etwas mit Ihr den Start anzugucken? Aber ob sie das dann damit hinterher verbindet wage ich auch zu bezweifeln....
ich bin mir einfach nicht sicher, wie ich mich am besten verhalten soll. Habt ihr Tipps/ Ideen? Vielen Dank und Grüße Maike
5 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 15.06.2017
Hallo,
da Hunde, gerade ängstliche Hunde, meistens auf unser Verhalten reagieren wäre es sehr hilfreich, wenn Sie mir solch eine Situation etwas näher schildern. Wichtig wäre dabei auch Ihre Reaktion auf dieses Verhalten.

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Maike_Jungk | Fragesteller/in
schrieb am 15.06.2017
Hallo,
also gestern z.B. als wir spazieren gehen wollten haben wir kurz nach dem letzten Haus vorm Feld einen gesehen und ich bin gleich zwei Schritte wieder mit ihr zurück um nach Hause zu gehen. Dann war ein Haus vor dem Heißluftballon und ich habe einen Moment gewartet damit sie sich umgucken kann und sieht, dass dort keiner ist (der war ja hinter dem Haus nur zu sehen), weil ich ohne Zug an der Leine heim gehen wollte. Wenn wir im Garten sind rennt sie meistens einfach rein und ich lasse sie dann auch. Und wenn der dann nicht mehr zu sehen ist rufe ich sie einfach und sage "keiner mehr da" und dann kommt sie runter guckt und geht dann wieder mit in den Garten.. natürlich sehr vorsichtig. Ich versuche die ganze Sache unkommentiert zu lassen, allerdings ist das natürlich schwer, weil sie natürlich an meinem Verhalten erkennt/ spührt, ok da ist etwas.
Ich habe es schon versucht in dem ich ihr sage, alles in Ordnung, der macht nichts oder in dem ich sie wieder rufe aber ohne Leine bleibt sie natürlich nicht usw. Deshalb lasse ich sie meistens einfach jetzt rein und gut ist. Aber ich würde sie gerne dahin trainieren, dass sie nicht mehr so Panik hat, damit wir abends wieder spazieren gehen können. Jetzt ist das immer 50/50. entweder wir gehen und es kommt keiner oder wir sehen einen und müssen uns abholen lassen weil sie anfängt zu brechen vor Angst. Ich habe schon versucht sie ein wenig gegen den Luftballon zu Stacheln um ihn zu verjagen. Das kann ich besser "abtrainieren" Bzw auf Kommando zu sagen "nein hör auf" aber gegen diese Panik finde ich keine Lösung.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 15.06.2017
Hallo Maike,
wenn Sie, sobald Sie einen Ballon sehen, zurückgehen, auch wenn es nur zwei Schritte sind, reagieren Sie auf den Ballon. Auch, wenn Sie sagen, alles in Ordnung, der macht nichts, reagieren Sie auf den Ballon und auf die Angst. Gerade Border Collies sind mehr als sensibel und merken die kleinste Stimmung. Sie schreiben, Rika erkennt an Ihrem Verhalten, dass da etwas ist. Wenn Sie sich bei Heißluftballons anders verhalten, weiß Rika nicht, dass das wegen ihr ist. Sie meint, Sie haben auch Angst, wodurch es für sie unmöglich ist, die Angst zu verlieren. Versuchen Sie deshalb nicht, beim Anblick von Ballons gelassen zu bleiben und in keinster Weise zu reagieren, sondern bleiben Sie gelassen und reagieren nicht, auch nicht mit dem Versuch, sie abzulenken. Der Versuch, gelassen zu bleiben und nichts zu tun ist zu wenig und Rika merkt, dass es ein Versuch ist.
Ich bin mir fast sicher, dass das Geräusch die Hündin schon ängstigt, dieses Zischen, wenn Gas in den Ballon gelassen wird. Sie schreiben ja auch, sie hat Angst vor Schüssen.
Hier habe ich das Geräusch gefunden:
https://de.clipdealer.com/audio/media/2156662
Sie können ja sehen, ob Rika davor schon Angst hat und dann mit ihr trainieren.
Wenn nicht wäre es vielleicht wirklich hilfreich, an den Start zu gehen. Allerdings würde ich das nicht ohne Hundetrainer/in machen.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de

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Maike_Jungk | Fragesteller/in
schrieb am 15.06.2017
Hallo Ellen,
vielen Dank für die Antwort und den Link zu der Internetseite. Ich habe die eben abspielen lassen und Rika hat die Ohren gespitzt und sich umgeguckt, jedoch relativ schnell wieder entspannt und weiter Ball spielen wollen. Ich übe jetzt mit dem Geräusch und werde ihr beim spazieren gehen ein Geschirr anziehen und die Schleppleibe nehmen, damit sie zumindest nicht abhauen kann und dann einfach weiter gehen wenn einer da ist. Ich hoffe, sie merkt irgendwann dass wirklich nichts passieren kann. Leider ist es so, dass wir Menschrn häufig Reaktionen zeigen, mit denen die Hunde nicht klar kommen oder falsch interpretieren auch wenn man dies nicht will. Vielen Dank.
Lg maike
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 15.06.2017
Hallo Maike,
ja, das stimmt, Hunde reagieren sehr fein auf unsere Reaktionen, gerade übersensible Hunde wie der Border Collie.
Das mit der Schleppleine ist eine gute Idee, ich denke, dass das funktionieren wird.

Viel Erfolg
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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