Hund hat Angst vor Geräuschen

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Noramaus schrieb am 25.10.2015
Unser Hund (Eurasier) hat Angst vor Geräuschen, z. B Heißluftballons, Feuerwerk, Gewitter, Vogelschwärmen, starker Wind vor allem. Wie kann ich dem begegnen. Sie will dann nicht mit Gassi gehen und zittert stark.
2 Antworten
Hallo, hat sie diese Unsicherheit/Ängstlichkeit von Anfang an oder hat sie sich erst im Laufe der Zeit entwickelt? Ist sie gesundheitlich untersucht worden oder kann eine Schilddrüsenerkrankung vorliegen?
trotz aller möglichen Bemühungen, wird ihr Hund diese Ängste wahrscheinlich nicht mehr vollständig ablegen können. Aber sie können ihr trotzdem ein halbwegs entspanntes Leben, auch in solchen Situationen bieten.
Ein gezieltes Training ist relativ schwer, da es zum einen schwer vorhersehbar ist, wann ein Gewitter kommt und zum anderen, da es sich eingebürgert hat zu jeder Festivität ein privates Feuerwerk zu veranstalten.
Sie können trotzdem verschiedene Sachen versuchen, um ihrem Hund wenigstens ein klein wenig die Angst zu nehmen.
Im Internet finden sie verschiedene Möglichkeiten, wo sie unterschiedliche Gewitter- und Feuerwerksgeräusche downloaden können. Diese können sie GANZ LEISE!!!! als Dauerschleife z.B. beim Frühstück oder anderen Situationen in denen alle entspannt sind, laufen lassen. Bitte beachten, für sie sollte es kaum hörbar sein, Hunde ein haben ein sehr viel besseres Gehör als wir Menschen! In dem Raum, in dem sie diese Geräusche abspielen, können sie auch noch einen Adaptilzerstäuber aufstellen. Adaptil imitiert ein beruhigendes Pheromon der Mutterhündin.
Bieten sie dem Hund eine "Höhle" an, in die sie sich zurückziehen kann.
Bleiben sie ruhig, wenn sie ihre Angstattacken bekommt. Bedauern sie sie nicht, seien sie einfach nur da.
Sollte unerwartet ein Gewitter aufziehen können sie unterschiedliche Dinge versuchen: Adaptiltabletten, Bachblüten rescue Tropfen oder Vetplus calmex.
Vielleicht gelingt es ihnen, sie irgendwann mit etwas sehr leckerem zu "ködern", so dass sie ihre Gewitterangst "wegfressen" kann.
Alles in allem werden sie sehr viel Geduld benötigen und müssen auch immer wieder mit Rückschlägen rechnen. Auch bei einem anfänglichen Erfolg kann sich ihr Angstverhalten im Alter wieder verstärkt zeigen.
Ich würde ihnen trotz allem noch empfehlen, sich an einen erfahrenen Hundetrainer mit Zusatzausbildung zum Verhaltensberater zu wenden.
Möglicherweise könnten sie auch noch andere Dinge versuchen (Alternativverhalten, Entspannungstraining etc.) dieses kann man aber nur vor Ort beurteilen, je nach den gegebenen Möglichkeiten.
Adressen von Hundetrainern finden Sie z.B auf den Seiten des BHV unter http://www.hundeschulen.de/

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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Noramaus | Fragesteller/in
schrieb am 28.10.2015
Hallo, vielen Dank für die vielen Informationen und Ratschläge.
Unsere Hündin wird vom Tierarzt für gesund erachtet, hat kein Übergewicht, nimmt kein Leckerli, ist nicht "verfressen". Sie ist halt sehr sensibel und hört unwahrscheinlich gut. Das Problem sind hauptsächlich diese Heißluftballons, die eben hier öfter fliegen. Gewitter und Wind haben wir soweit im Griff. Sie hat dieses Trauma, weil, als sie noch sehr jung war, ein Heißluftballon direkt neben ihr notgelandet war.
Nach meist einer Woche fast sie wieder Vertrauen, da muss man mit viel Geduld dann eben probieren. Die "Höhle" habe ich unter meinem Schreibtisch eingerichtet, die nimmt sie auch gerne an, bedauert wird sie nicht.
Danke für die vielen Tipps mit den Adaptiltabletten, Vetplus calmex, werde ich mal ausprobieren. Hoffen wir das Beste. Vielen Dank.

Freundliche Grüße
Angelika Pohle
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