Plötzliche Unsicherheit junger Rüde

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Jas_Minchen schrieb am 10.04.2016
Hallo,

mein 11 Monate alter Rüde hat seit ein paar Wochen vor allem Angst draußen. Manchmal sind es Menschen, ein Stein Haufen, Tüten, andere Tiere.
Er bellt und knurrt dann aus Unsicherheit. Bei Menschen fixiert er sie und will keinen Schritt mehr weiter gehen, das passiert nicht bei allen, meistens haben die Menschen was in der Hand. Bei Dämmerung und im dunklen fixiert er jeden von weitem und je nachdem bellt er und knurrt.
Bei 37 Kilo Hund nicht so lustig, wenn er plötzlich zieht oder einfach stehen bleibt.
Wie kann ich ihm diese Unsicherheit nehmen?
Ich muss dazu sagen, er macht das alles nur, wenn ich als seine Bezugsperson mit ihm spazieren gehe.

Liebe Grüße
Jasmin
1 Antwort
Hallo Jas-Minchen,

ja, das ist nicht so lustig - aber wenn er es nur bei Ihnen macht, hat es auch wahrscheinlich etwas mit Ihrem Verhalten zu tun, wenn er diese Unsicherheit und Angst zeigt. Häufig verstärkt der Besitzer bewusst oder auch unbewusst die Angst, z.B. durch Streicheln oder Beruhigen. Dies festigt das Angstverhalten und eine erst milde Angstreaktion wird deutlich verstärkt. Körperliche Probleme des Hundes können zu Angst führen und natürlich die Erfahrung, die der Hund mit den entsprechenden Situationen gemacht hat.

Außerdem ist er in der Pubertät - auch diese hormonellen Veränderungen können auf den Hund wirken.

Laufen Sie mit Ihrem Hund einen Bogen um die Menschen, wo Sie schon erkennen, daß er Angst hat. Die Menschen sollen ihn nicht anfassen und auch nicht ansprechen und wenn mögich auch nicht angucken. Vermeiden Sie jede frontale Begegnung mit Menschen und laufen Sie immer einen Bogen - gut ist wenn Ihr Hund in den Situationen hinter Ihnen geht, so daß er nicht das Gefühl hat, er muss alles regeln, sondern Sie ihn beschützen.

Flatternde Tüten und unbekannte Steinhaufen: Gehen Sie so nah zusammen mit Ihrem Hund an die Dinge heran, bis er es noch aushalten kann - sprich noch nicht knurrt und bellt. Sollte er bereits bellen und knurren drehen Sie um gehen in die andere Richtung und gehen - wenn er sich beruhigt hat - in einem großen Bogen um die Gegenstände herum. Bitte machen Sie das alles wortlos!

Um Stress und Angst zu reduzieren, sollten Sie Ihren Hund körperlich und geistig auslasten. Einfache Auslastung von Geistes sind Einüben von neuen Kommandos, z.B. SCHAU, welches später sehr gut genutzt werden kann, wenn er Hund in eine für ihn unangenehme Situation kommt. Seine Rasse eignet sich wunderbar zum Apportieren.

Wichtig ist, daß Sie Ihren Hund bei Angst nicht strafen, schimpfen oder an der Leine zerren. Wenn er nicht weitergeht, bleiben Sie stehen und warten bis er nicht beruhigt hat und gehen dann erst weiter. Gut ist, wenn Sie als Besitzerin entspannt bleiben und Ihrem Hund klare Anweisungen geben, ängstliches Verhalten ignorieren und entspanntes Verhalten Ihres Hundes loben.

Viel Erfolg

Kerstin Gebhardt
www.kerstin-gebhardt.de
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