Was tun, wenn Hündin unsicher auf lauten Straßen ist?

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Anja A. schrieb am 21.04.2022
Meine Hündin Dori (Mischling, 14 Monate alt, aus Kreta/Tierschutz, seit Welpe bei uns) wurde von meiner Tochter im Müll gefunden als sie auf Kreta in einer Hundeauffangstation gearbeitet hat. Sie hat sie mitgenommen und als sie 4 Monate alt war, bin ich nach Kreta gereist und habe sie übernommen. Bis dahin war sie mit ihrer Ziehmama aus dem Hundeauffang (eine Straßenhündin) sowie dem eigenen Hund meiner Tochter, mit ihr und ihrem Mann zusammen.

Nachdem ich sie übernommen hatte, waren wir noch 6 Wochen alle zusammen und dann bin ich wieder nach Hause geflogen. Hier angekommen waren wir noch 2 Monate bei meinen Eltern, in einem Haus mit Garten nahe Berlin und sind dann in eine Wohnung in Berlin-Wedding gezogen. Anfangs sind wir zusammen überall hin gelaufen und haben viel unternommen.

Plötzlich, da war sie ca. 8-9 Monate alt, zeigte sie Angst auf der vielbefahrenen Straße, die wir bis dahin täglich zusammen gegangen sind. Einen Auslöser kann ich mir bis heute nicht denken, es war nichts passiert. Aber jetzt hat sie Angst vor Menschen hinter ihr, Fahrrädern, Kinderwagen - einfach allem auf dem Bürgersteig, auch wenn es nur da steht und erst recht, wenn es sich bewegt. Öffentliche Transportmittel oder Autos hingegen machen ihr keine Angst.

Selbst in der Wohnung wird sie immer unruhiger. Einerseits möchte ich ihr helfen, ich sehe ihre Unsicherheit und manchmal auch Angst/Panik (haben wir schon einigermaßen gut hinbekommen) und andererseits ist unter diesen Umständen auch nicht daran zu denken, mit ihr das Alleinsein zuhause zu üben.

Ich bin dankbar über Tipps, wie ich ihr Selbstbewusstsein stärken und ihr zeigen kann, dass um sie herum nicht alles bösartig und gefährlich ist. Sie ist dennoch sehr freundlich und auch sehr scheu. Wir üben täglich, ich bin bei ihr und manchmal laufe ich auch einfach, ohne ihre Angst großartig zur Kenntnis zu nehmen. Wir setzen uns immer mal wieder an die Straße in ein Café, damit sie sich in Ruhe alles ansehen kann. Ich genieße meinen Kaffee und stelle fest, dass sie niemals in meine Richtung sieht - obwohl wir das Ansehen in jeder Lebenslage üben und sie das auch macht: bevor sie aus dem Auto darf, bevor wir zusammen rausgehen, bevor sie fressen darf. Klappt alles super. Und trotzdem orientiert sie sich kein Bisschen an mir, sobald sie Angst hat.

Vielen Dank!
1 Antwort
Guten Tag, das kann natürlich alles noch mit Ihrer Prägephase zusammen hängen. Sie kennt natürlich Großstadtbetrieb nicht und alles ist ihr fremd und macht ihr Angst und Stress. Ich würde Ihnen deshalb empfehlen, sich mit einem Hundetrainier in Berlin in Verbindung zu setzen, der das Verhalten Ihrer Hündin besser beurteilen kann als ich von dieser Stelle. Er kann mit Ihnen ein Training besprechen, wie Sie langsam und behutsam die Hündin an diese Situationen heranführen können, und sie damit ihre Angst und Unsicherheit überwindet.
Viele Grüße aus Wiesbaden
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
War diese Antwort hilfreich?