Wie bekomme ich meinen unsicheren Hund, dazu nicht alles anzumelden, was sich schnell bewegt

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Lina K. schrieb am 23.02.2025
Mein Hund Nilo ist ein Mini Australien Shepherd mit der Krankheit Degenerative Myelopathie. Er wird dieses Jahr 9. Und reagiert schon seit seinem Welpenalter darauf. Es ist sehr frustrierend, wenn wir spazieren gehen, dass er alles anbellt, was sich schneller als ein Fußgänger bewegt. Ich habe ihn zur Pflege bei mir seit ca. einem halben Jahr. Er ist unglaublich freundlich aber sobald wir raus gehen, verändert sich sein Wesen um 100% Ich habe es bereits mit positiver Verstärkung versucht, also ihn belohnt wenn er die Reize von außen zwar wahrnimmt aber nicht anfängt zu bellen auch habe ich es schon mit Bestrafung versucht, ihn also angemeckert und einen Ruck an der Leine gegeben. Nichts davon scheint zu helfen. Ich brauche wirklich einen Tipp, wie ich das in den Griff bekommen kann.
1 Antwort
Guten Tag,
kann es ein, dass er durch die Krankheit Schmerzen hat und alles "wegbellen" will, was ihn auf dem Weg stört. Versuchen Sie bitte folgendes:

Ab sofort führen Sie: Der Hund ist HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Atmen Sie aus und gehen Sie mit dem Fuß, an dem Ihr Hund ist los. Wenn Ihr Arm nach vorne geht, haben sie verloren. Ihr Arm geht nicht VOR die Jeansnaht. Zupfen Sie : Annehmen, lockerlassen, annehmen, lockerlassen Ihr Arm geht gerade nach hinten. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen von uns wegzuziehen und alles wegzubellen, wenn sie VOR uns laufen. Noch trauen uns die Hunde nicht zu, dass wir alles für sie regeln.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Drehen Sie früher um, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Beschäftigen Sie ihn geistig, alles dazu unter
www.hundimedia.de
viele Grüße und viel Erfolg
Inge Büttner-Vogt
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