Angst ❯ Vor Menschen
Paul1 schrieb am 10.08.2020
Hallo, wir haben letztes Jahr einen 2-jährigen Mix-Rüden aus Spanien zu uns genommen. Wir haben noch 2 Hündinnen - die 3 kommen gut klar. Paul hat sich vom 1. Tag an mich, das Frauchen gebunden. Er konnte vom 2. Tag ohne Leine laufen, hört tip-top und scheint zufrieden. Auch für die anderen beiden Hunde bin ich die Hauptbezugsperson. Nun das Dilemma: Paul hat oft Angst vor meinem Mann. Meistens wenn der in Arbeitskleidung heim kommt oder halbnackt, verschwitzt im Garten arbeitet. Auch im Dunkeln kann mein Mann nicht im Haus laufen, ohne das Paul vor Angst vergeht. Ich kann versichern, dass es nicht an meinem Mann persönlich liegt. Er liebt unsere Hunde sehr und wir sind oft sehr traurig, wegen den Ängsten. Paul geht auch täglich auf eine Männerrunde mit seinem Herrchen. Das haben wir uns zur Bindungsstärkung überlegt. Das ist Best-Buddy-Zeit, denn so ist es auch. Sobald mein Mann mit der Leine kommt, läuft Paul entspannt zu ihm und die beiden haben tolle Abenteuer. Kurz vorher kann er aber völlig ausgerastet sein, bellt und knurrt vor Angst oder versteckt sich. Es ist uns ein absolutes Rätsel, was da passiert. Wir versuchen ruhig zu bleiben. Mein Mann bedrängt ihn nicht, schaut Paul nicht an. Ich nehme ihn dann meist an die Leine, da er dann wieder ein anderer Hund ist?. Er hat auch vor anderen Männern Angst, allerdings nur in sehr ähnlicher Arbeitskleidung wie mein Mann sie hat. Andersfarbige Kleidungen jucken ihn nicht. Wir sind uns mittlerweile sicher, dass Paul geschlagen wurde. Er zuckt oft, wenn man sich bewegt. Hat Sorgen, wenn man längliche Gegenstände hält oder bei schlagähnlichen Geräuschen. Auf die Schenkel klatschen oder so. Auch wenn ich das mache, hat der Hund wieder Angst vorm Herrchen. Langsam bin ich fertig mit den Nerven. Jeden Tag dieses Angstdilemma. Mir tut es so leid für meinen Mann. Er gibt sich soviel Mühe. Paul leidet auch unter der Abwesenheit von mir. Er hat dann Stress, jammert, pinkelt öfter im Haus, frisst nicht. Wir üben das nun schon 7 Monate. Es wird in winzigen Schritten besser. Doch die Rückfälle schmerzen sehr. Was können wir noch tun? Mir kam schon der Gedanke, er wäre bei einer alleinstehenden Frau besser aufgehoben. Aber wir haben ihn so lieb und möchten nicht, dass er vielleicht zum Wanderpokal wird. Eine Abgabe wäre nur Thema, wenn es für den Hund besser ist.