Tierschutz Hund hat extreme Angst vor Menschen und Innenräumen

Angst ❯ Vor Menschen
Julia W. schrieb am 19.01.2024
Mein Hund war seit Welpenalter 3 Jahre lang in einem Tierheim in Portugal. Von dort habe ich ihn adoptiert. Mit mir (weiblich, 24 Jahre) ist er relativ schnell klar gekommen (ca 2 Wochen). Genauso mit meiner Schwester oder meiner Mutter. Mit Männern dauert das Ganze sehr viel länger (3 Monate oder mehr), wenn man sehr viel mit ihm Gassi geht und sich draußen aufhält. In Innenräume hat eigentlich niemand eine Chance sein Vertrauen zu gewinnen. Er ist niemals aggressiv oder bellt. Er zieht sich nur zurück, versteckt sich und zittert. Er ist auch kastriert. Die Frauen im Tierheim meinten er war als Welpe sehr aufgeweckt und zutraulich. Wenn er so Angst hat, frisst er auch nichts, nimmt keine Leckerlies etc. Zuhause ist inzwischen alles ok, solange keine Fremden da sind. Er darf auch mit mir ins Büro (Kleines Büro mit Max 4-5 Personen pro Raum). Wie kann man es ihm in solchen Situationen leichter machen? Man sieht dass er super gestresst ist und sobald ein Kollege sich bewegt/vorbei läuft zittert er, obwohl er jetzt schon seit mehr als 9 Monaten regelmäßig (1-2 Mal pro Woche) im Büro dabei ist und man denken würde dass er sich an die Umgebung gewöhnt. Die Kolleg:innen fassen ihn nicht an, halten Abstand, aber er läuft meistens schon weg, wenn jemand ihn anschaut oder anspricht. Männer sind schlimmer als Frauen und auch Ältere Menschen, aber Kinder sind der absolute Endgegner. Draußen ohne Leine kommt er ganz gut klar, da hält er einfach seinen Abstand oder schnuppert auch oft von hinten an Fremden, also interessiert wäre er prinzipiell schon. Bei Angsthunden geht es meistens nur um Aggressivität in dem Zusammenhang, aber zu einem solchen ausweichenden und langwierigen Fall habe ich noch nirgends hilfreiche Informationen gefunden…
1 Antwort
Guten Abend,
Hunde aus dem Ausland haben schon mit der Muttermilch die Angst vor Männern aufgenommen. Ihrem Hund wird es sehr helfen, wenn Sie ihn an die Leine nehmen (an Ihre schützende Hand!). Er hat zu Ihnen Vertrauen, und wenn sie ihn immer an die Leine nehmen, wird ihm das sehr helfen!! Ihnen würde es helfen, wenn Sie Ihren Hund als zutiefst verunsichert und NICHT als ängstlich betrachten. Das ermöglicht Ihnen, Ihren Hund unter Ihrem Schutz an alles und alle heranzuführen - mit unendlicher Geduld, mit dem Wissen, das Sie haben und der Liebe zum Hund...
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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