Was tun, wenn Hund erst freundlich zurückhaltend ist und dann schnappt?

Angst ❯ Vor Menschen
Langel-Paikert schrieb am 25.08.2021
Hallo,

wir haben seit ca. 10 Monaten einen fünfjährigen Mischling aus einem rumänischen Shelter in Dackelhöhe. Er ist auf einem Auge blind. Innerhalb der Familie läuft mittlerweile alles "normal". Am Anfang wurde auch Besuch angekläfft und angeknurrt. Mittlerweile läuft auch dies besser. Heute war ein Handwerker da, selbst Hundehalter, unser Hund Ben kam freundlich schwanzwedelnd auf ihn zu hat geschnüffelt und ging wieder in sein Körbchen. Der Handwerker ging an ihm vorbei, er knurrte, der Handwerker hat ihn nicht angeschaut. Auf dem Rückweg am Körbchen vorbei geschah nichts. In ca. 3 Meter Abstand unterhielte wir uns, Ben schoss aus seinem Körbchen biss in des Handwerkers Hose, zog dran. Als ich ihm ein lautets "Nein" entgegnete ging er wieder in sein Körbchen und kläffte den Handwerker an. Dies war nun der zweite Vorfall in sechs Monaten. Was kann ich tun? Ist es Angst oder Aggression? Draußen auf der Straße ist er definitiv ein sehr ängstlicher Hund. Für jeden Tipp bin ich dankbar
1 Antwort
Hallo, ob es Angst ist, kann ich von hier aus - ohne Ihren Hund kennengelernt zu haben - nicht sagen. Hunde, die Angst haben beißen in vielen Situationen, wenn sie sonst keinen Ausweg mehr sehen. Es handelt sich dann um die sog. "Angstbeißer". Das ist gefährlich, weil sie es u.U. sehr ernst meinen. Er hat den Handwerker ja schon angeknurrt und damit signalisiert, komm mir nicht zu nah. Da man nicht genau weiß, was und wie er sieht, kann es natürlich sein, daß er den Handwerker erst richtig bei diesem 3 m Abstand gesehen hat. Vielleicht hatte die ganze Situation auch mit Ihnen als Person zu tun. Vielleicht war Ben der Handwerker zu nah an Ihnen. Fakt ist einfach, diese Situationen dürfen nicht mehr vorkommen. Ben darf keine Gelegenheit mehr haben Fremde zu beißen aus welchen Gründen auch immer. In diesen Situationen kann er z.B. einen Maulkorb tragen, an den Sie ihn vorher gewöhnen müssen oder er wird in ein separates Zimmer gebracht, die dann von Fremden nicht betreten werden. Desweiteren würde ich mich an eine Fachfrau/-mann vor Ort wenden, der sich Ihren Hund mal persönlich anschaut, damit genau analysiert werden kann, was hinter Ben's Verhalten steckt.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de

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