Wie lang bzw. kurz sollte die Leine beim Gassigehen sein?

Angst ❯ Vor Menschen
Katja B. schrieb am 02.10.2022
Guten Tag, ich habe in mehreren Antworten gelesen, dass der Hund kurz und hinter dem Menschen laufen soll, um ihm Führung zu vermitteln. Da ich in der Natur lebe, läuft mein Hund zu 99 Prozent an der Schleppleine. Ohne würde er jagen. Ist das wohl der Grund, dass er sehr ängstlich ist und auf fast alles losgeht? Ich habe gelernt, dass der Hund ca. 5 bis 6 Meter Freiheit braucht, damit er schnüffeln kann. Natürlich ist das kein Führen. Wie sieht denn die "ideale" Gassirunde aus? Wenn ich 1 Stunde unterwegs bin, wie lang/kurz sollte die Leine sein, damit der Hund lernt?
1 Antwort
Guten Tag,
Hunde lieben Regeln und Rituale. Sie geben Sicherheit und Vertrauen.
Bei keiner Rasse ist das Ziehen normal, sondern der Hund will von uns weg. Das übliche Vorgehen ist Stehenbleiben, aber das bringt nichts, weil der Hund zurückkommt, bekommt ein Leckerchen, zieht wieder. Ständige Richtungswechsel versteht der Hund auch nicht.
Stellen Sie sich irgendeine Institution vor: Schule, Betrieb etc. Der Chef muss, weil alle Mitarbeiten schlecht arbeiten "die Zügel anziehen". Er fragt nicht, ob es jedem passt, sondern hier ist Sturheit angesagt. Der Hund versteht: Es gibt Stunden im Leben, da muss ich ganz dicht bei Fuss gehen - basta.

Nehmen Sie eine kurze Leine, falls Sie ein Geschirr haben, ziehen Sie es auch an. Schnallen Sie einen Karabiner ans Halsband, einen an das Geschirr, um den zu mildern. Es entsteht ein „Bügel“.
Lassen Sie den Hund neben Ihnen sitzen. Wichtig: Ihre Füße sind vorne!!!! Atmen Sie aus und kommen Sie zur inneren Ruhe. Wenn Ihr Hund links ist, gehen Sie mit dem LINKEN Fuß los.
Achtung: Ihre Hand ist und bleibt IMMER hinter der Jeansnaht, geht sie nach vorne, haben Sie verloren, dann zieht der Hund wieder. Halten Sie ihn HINTER Ihren Füßen, annehmen und lockerlassen (kleine Bewegungen, kein Leinenruck)
Reiter machen es genauso: Sie setzen sich aufs Pferd und "spielen mit den Zügeln" - annehmen lockerlassen - es ist super hart am Anfang. Sobald der Hund die geringste Weichheit zeigt, loben, Spiel, Leckerchen, Pause, Schleppleine oder so....
Suchen Sie sich auf dem Weg eine Mauer oder Büsche und drängen Sie den Hund nach hinten. Versuchen Sie es: Er bleibt HINTER Ihren Füßen. Nach zuerst zwei Minuten SITZ und Schleppleine – Pause. Wieder kurz und HINTER Ihren Füßen . Der Hund lernt: Aha Arbeit – kein Ziehen – aha Freiheit, die Post geht ab
Nehmen Sie sich Zeit, geben Sie nicht auf. Schaffen Sie Struktur und Rituale,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de/ Ratgeber, Filme
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