Wie Losstürmen und Bellen bei Besuch vermeiden?

Angst ❯ Vor Menschen
meca87 schrieb am 26.01.2021
Hallo!

Meine Dalmatiner-Hündin ist 1,5 Jahre alt. Sie ist gegenüber Fremden sehr scheu, knurrt und blafft, wenn ihr jemand "Hallo" sagen möchte. Mir ist nicht bekannt, dass sie eine schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht hat.

Zu unserem Problem:

Der Hund ist bei mir im Büro (Ladenlokal). Sie blafft bei jedem Geräusch, jedem Mensch, jedem Auto, das sich nähert. Kommt unerwartet jemand ins Büro rein, kann ich gar nicht so schnell reagieren, wie der Hund bellend zur Türe schießt und dann auch in Anwesenheit der fremden Person (wenn ich im Gespräch bin und sie ins Körbchen geschickt habe) ständig blafft.

Haben Sie evtl. einen Rat, wie ich das trainieren könnte bzw. was ihr Problem ist?

Danke und Gruß
1 Antwort
Guten Abend,
ja, Ihr Hund denkt, er muss alle Entscheidungen allein treffen, weil Sie nicht vorher einschreiten. Für ihn ist es Gefahr im Verzug.
Räumen Sie Ihr Büro so um, dass der Hund hinter Ihnen liegt und leinen Sie sie konsequent an. Sie nehmen sie quasi an die Hand und die Entscheidung ab. Wenn jemand kommt, können Sie sofort zur Leine greifen und ihr ein Lass-es oder Alles-gut-Signal geben, damit sie weiß, dass Sie alles im Griff haben. Wenn der Hund nach einer Weile merkt, dass Sie sie beide beschützen können, kann sie sich endlich HINTER Ihnen schlafen legen.
Geben Sie Ihr einen Kauknochen, kauen beruhigt.

Draußen:
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de, zur Zeit gerade im Aufbau
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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