Extreme Panik vorm Auto / Autofahren

Angst ❯ Vor dem Autofahren
Elli24 schrieb am 08.04.2015
Hallo!
Ich habe zwar schon gesehen, dass es das Thema öfter gibt aber man fragt ja für sich selbst immer gerne extra weil es wohl auch immer speziell ist.

Unsere Elli hat auf einmal panische Angst vorm Autofahren bekommen. Kein Mensch weiß wieso, plötzlich hat es ihr überhaupt nicht mehr gefallen.. Ich weiß aber auch gar nicht ob sie es jemals mochte oder als ganz kleiner Welpe einfach nur erstmal so hingenommen hat weil es neu war.

Jedenfalls fängt sie extrem an zu speicheln sobald sie mitbekommt, dass sie ins Auto muss. Das heißt, teilweise passiert das schon wenn sie sieht dass mein freund und ich uns beide fertig machen und anziehen. Da sitzt sie schon vor der Tür und sabbert wie verrückt, schüttelt ihre Schnauze und guckt als müsste sie gleich in die Hölle.
Am Anfang dachte ich das geht schon wieder weg. Aber jetzt ist es so schlimm, dass wir nichmal mehr an den Strand fahren können, weil sie das Autofahren so sehr stresst, dass sie am Strand überhaupt keine Lust mehr hat auf uns zu hören. Leckerlis nimmt sie dann zum locken nicht mehr an oder nur sehr schlecht, weil ihr so übel ist und sie vermutlich weiß, dass sie vom Strand nur so wieder wegkommt wie sie hergekommen ist. Also gemütliches spazieren gehen ohne Leine ist in Verbindung mit Auto nicht mehr drin. Auch mit Leine ist es für uns alle eine Tortur weil sie mir auch so überhaupt nicht mehr nahe kommen will weil sie wohl denkt ich stecke sie sofort wieder ins Auto. Wenn wir von zu Hause aus spazieren gehen ist das überhaupt nicht so, da hört sie sehr gut, ob mit oder ohne Leine und achtet sehr auf mich, es muss also mit dem fahren zusammen hängen.

Ich fühle mich immer furchtbar weil ich auch gar nicht wissen will was die Leute denken wenn sie sehen was für eine Angst mein Hund vor mir hat.

Also sie mag nichmal mehr ordentlich am Auto vorbei gehen. Wenn man den Kofferraum
auf macht, stemmt sie sich sofort gegen die Leine, zieht den schwanz ein usw.
Beim fahren dann macht sie keinen Mucks, ist ganz ruhig aber sabbert eben wie verrückt und manchmal macht sie auch pipi oder spuckt.

Falls der Vorschlag mit hundebox kommt : gefällt ihr nicht so, auch drinnen nicht. Wir wollten sie als Welpe schon dran gewöhnen auch unabhängig vom Autofahren aber sie hat einfach nie gefallen dran gefunden.

Wir haben es im Auto auch schon an allen Positionen ausprobiert. Vorne auf dem Schoß sowie auf der rückbank war irgendwann nicht mehr drin, weil alles dann nass wurde und sie die ganze zeit unruhig war, ändert also auch nichts an der Angst.
Im Kofferraum haben wir dann angefangen weil das super geklappt hat, wo meine Mutter mal mit ihren Hunden da war.. Da hatte sie kaum Probleme mit dem fahren.. Vermutlich weil sie gesehen hat, dass auch die anderen Hunde ruhig waren. Aber das ist anders wenn sie alleine ist und meine Mutter kann ja nicht immer herkommen zum fahren.

Jetzt habe ich schon ein paar mal gelesen, man soll sie dann im Auto füttern? Wir haben jetzt heute damit angefangen. Habe den Napf vorne in den fußraum gestellt, sie an den Beifahrersitz festgebunden, mich auf den Fahrersitz gesetzt und ihr dann den Befehl zum essen gegeben. Das klappt auch, sie kommt ganz vorsichtig rein, frisst, springt dann wieder raus und geht soweit vom Auto weg wie nur möglich.

Ist das jetzt so gut oder nicht? Und wie geht es weiter? Ich hatte jetzt die ersten beiden male zwar das Gefühl, dass es für sie okay war das Essen dort zu bekommen.. Aber das wars auch.

Ich möchte einfach dass Autofahren irgendwann was tolles ist.. Oder zumindest was stressfreies, damit wir auch mal woanders spazieren gehen können, ohne dass sie dort auf einmal taub ist und keine Lust mehr auf Leckerlis hat,nur weil sie weiß, dass es auch zurück ins Auto geht.

Hiiiiilfeeeee!
5 Antworten
Hallo, ihr das Auto "schmackhaft " zu machen ist eine gute Idee. Die Frage ist nur, ob sie noch fressen kann, wenn sich das Auto in Bewegung setzt.
Haben sie den Eindruck dass ihrer Hündin schlecht wird beim Autofahren? Dann fragen sie ihren Tierarzt nach entsprechenden Mitteln gegen Reisekrankheit,, welche für ihre Hündin geeignet sind.
Wenn sie den Eindruck haben, dass ihre Hündin "nur" auf das Autofahren an sich reagiert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sie ausprobieren könnten.
Zum einen die sogenannten Rescuetropfen, die sie dem Hund kurz vorher verabreichen.
Eine weitere Möglichkeit wäre die Verabreichung von Adaptiltabletten ca 2 Stunden vor Abfahrt. Anfangs würde ich der Hündin zusätzlich noch ein Adaptilhalsband umlegen, welches sie dauerhaft trägt. So wird sie insgesamt entspannter. Bekommt sie erst einmal mit, dass Autofahren eigentlich gar nicht so schlecht ist, können sie später eins nach dem anderen weglassen. Wobei man aber auch sagen muß, dass es Hunde gibt, die niemals gerne Autofahren. Dann können sie der Hündin die Fahrt nur etwas stressfreier machen.
Sollte bei ihrer Hündin beides zutreffen (Angst + Übelkeit), fragen sie den TA, ob sich die Medikamente untereinander vertragen.
Außerdem versuchen sie bitte die Handlungskette: Anziehen, Autofahren zu unterbrechen.
Z.B. ziehen sie sich beide an und gehen zu Fuß. Einer zieht sich an, es geht zum Auto. Einer fährt mit dem Auto 50 m los, der 2. kommt zu Fuß mit dem Hund hinterher und steigt dann zu. Es darf kein Ritual erkennbar sein.
Ein ruhiger Platz ist der Fußraum des Beifahrers. Vielleicht kann sich die Hündin während der Fahrt (entsprechend gesichert) dort aufhalten?

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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Elli24 | Fragesteller/in
schrieb am 09.04.2015
Hallo!

Danke für die schnelle Antwort.
Also zur Erklärung : mit dem im Auto essen lassen habe ich mir gedacht, dass wir das immer mehr steigern. Das heißt irgendwann lassen wir dabei vllt einfach den Motor laufen, irgendwann machen wir die Tür zu usw. Immer jeweils wenn der vorherige Schritt gut geklappt hat. Bis hin zum wegfahren. Das dauert wahrscheinlich sehr lange aber meinen Sie, das könnte irgendwann funktionieren oder ist das eher hoffnungslos?

Ich glaube ihr wird nicht wirklich vom Autofahren an sich schlecht sondern sie verbindet einfach das Auto von vornherein mit Übelkeit und Angst, weil sie ja schon anfängt zu speicheln wenn sie nur vermutet, es könnte jetzt ins Auto gehen. Außerdem hatten wir sie mal ein paar Tage bei meiner Mutter als wir im Urlaub waren und als sie Elli wieder mitgebracht hat (mit ihren anderen Hunden zusammen, die gerne Autofahren) gab es keine so großen Probleme... Da waren dann die anderen Hunde wohl ihr Ruhepol.

Das mit dem Ritual unterbrechen leuchtet mir ein und können wir mal ausprobieren. Obwohl sie dann, sobald es ins Auto geht, mit Sicherheit dennoch Panik bekommen wird.

Den Fußraum beim Beifahrer können wir auch ausprobieren. Allerdings geht das wohl nur zuzweit, da sie wie gesagt bis jetzt dann immer sehr unruhig war und dann wohl eher auf den Sitz springen wird und womöglich noch zum Fahrer rüber. Oder was habe ich für Möglichkeit sie dort unten "festzuhalten"?

Lieben Gruß
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Hallo, versuchen sie es mit dem "Auto schön füttern" einfach weiter und kombinieren sie beides (Adaptil + Füttern) . So kommen sie eventuell etwas schneller vorwärts.
Ob die Hündin aber jemals so entspannt wird, dass sie im Auto frisst, halte ich für eher unwahrscheinlich. Aber vielleicht empfindet sie es irgendwann wenigstens als nicht mehr gar so fürchterlich.
Wenn die Hündin schon vor dem Autofahren kann es trotzdem sein, dass ihr beim Auto fahren schlecht wird. Sie hat schon verknüpft: Autofahren - mir wird übel. Deswegen ist sie schon vorher so unruhig. Sie kann das auch nur mit ihrem Auto verknüpft haben.
Haben sie die Möglichkeit sich das Auto ihrer Mutter mal auszuborgen? Wie reagiert sie, wenn sie mit diesem Auto fahren? Ohne die anderen Hunde.
Manche Autos haben im Fußraum Ösen zum Befestigen der Fußmatten, dort eine kurze Leine befestigen.. Ansonsten können sie eine Leine unten am Beifahrersitz befestigen. Diese darf nur so lang sein, dass der Hund nicht auf ihre Seite gelangen kann. Da müssen sie schauen, welche Möglichkeiten ihr Auto bietet.
Ganz wichtig, auch wenn ihre Hündin unruhig wird. Bitte ignorieren sie dieses Verhalten.
Um so mehr man darauf eingeht, um so lohnender wird es für die Hündin. Aus ihrer Sicht: ich jammere und Frauchen bedauert mich. Prima, Ziel erreicht, ich bekomme Aufmerksamkeit.
Es kann sein, dass sie anfangs noch mehr Aufhebens macht, wenn sie es ignorieren. Dies ist völlig normal und wird als "Löschungstrotz" bezeichnet.
Ich wünsche ihnen viel Durchhaltevermögen und viel Erfolg - MfG Sabine Kutschick
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Elli24 | Fragesteller/in
schrieb am 09.04.2015
Hallo nochmal!

Nur an unseren beiden Autos liegt es denke ich nicht. Auch die Mutter meines Freundes ist schon ein zwei mal mit ihr Auto gefahren und sie zeigte die gleiche Reaktion wie bei uns. Meine Mutter kommt aber am Wochenende und dann kann ich das ja mal testen.

Das mit dem ignorieren wissen wir, obwohl ich zugeben muss, dass wir das bis jetzt meist nicht konsequent gemacht haben. Mein Freund ist sehr unerfahren mit Hunden und reagiert manchmal falsch. Von nun an aber müssen wir da durchgreifen. Wir geben unser bestes damit wir bald wieder mit ihr am Strand laufen können ohne Stress für alle.

Wir haben nun vom Tierarzt Sedarom direkt bekommen. Davon soll sie täglich eine bekommen und wir sollen weiter intensiv üben. Ist das mit Adaptil zu vergleichen?

Danke, lieben Gruß!
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Hallo, Sedarom ist für solche Hunde sehr gut geeignet. Es dauert allerdings ca 3 Wochen bis ein ausreichend hoher Wirkspiegel aufgebaut ist. Also genügend Zeit einplanen. Adaptil wirkt dagegen schneller , dafür läßt dann aber nach 3 -4 Wochen die Wirkung des Halsbandes nach. Optimal wäre deshalb zu Beginn eine Kombination aus einem Adaptilhalsband und dem Einschleichen des Sedarom.

Ich wünsche ihnen viel Erfolg und denke, da sich alle Zweibeiner so bemühen und an einem Strang ziehen, werden sie das Problem bestimmt meistern.

MfG Sabine Kutschick
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