Guten Abend,
es ist wirklich nicht einfach. Ich teile einmal auf:
Alles, was Sie zu Hause oder in vertrauter Umgebung machen (Spiele etc.) macht er mit, also hat er keine Angst, sondern Furcht. (Angst beim Hund ist so gut wie nicht trainierbar).
Er fürchtet sich vor allem Neuen, er ist nicht an belebte Straßen und deren „Gefahren“ sozialisiert, also gewöhnt.
Trotzdem Sie alles toll und richtig machen, zieht er von Ihnen weg und traut Ihnen nicht zu, mit dem Krach umzugehen. Es ist schwierig, ohne dass ich die Furcht- bzw. Belastungsschwelle des Hundes sehe, einen Rat zu geben, tasten wir uns heran:
Sie gehen an den Rand der Siedlung. Der Hund ist unbedingt hinter Ihren Füßen (wichtig: Schutzzo-ne!). Sie testen, ob er ein Leckerchen nimmt, wenn nicht, ist das die kritische Zone, die sie eine Woche lang besuchen und versuchen, immer ein kleines Stück weiter zu kommen. Sie gehen nicht über die Distanz hinaus, sondern wieder zurück. Der Hund lernt, dass Sie seine Furcht ernst nehmen und wagt sich mit Ihnen (hinter Ihnen!) immer weiter vor…. Es ist ein Prozess, bei dem man Geduld haben muss. Wenn er wegzieht oder hektisch wird und kein Futter mehr nimmt, sofort zurück! Geduld haben!
Menschen: Wenn ein Mensch/Hund/Ereignis/Kinderwagen kommt, nehmen Sie Ihren Hund von jetzt an immer an die abgewandte Seite und schützen ihn mit Ihrem Körper. Er ist unbedingt hinter Ihren Füßen. Wenn er es nicht macht, bleiben Sie stehen und schirmen Sie ihn ab, das Gesicht zum Hund – beschützen Sie ab heute Ihren Hund und führen Sie ihn an alles langsam heran…
Ich kann nicht so viel schreiben, wie es eigentlich sein müßte, berichten Sie mir und vor allem was nicht geklappt hat. Es ist Ihre Führung und Körpersprache, die dem Hund heraushilft.
Vieles habe ich auch in meinen Bücher erklärt, besonders mein zweites Buch ist sehr hilfreich.
Viel Erfolg
Inge Büttner-Vogt