Angstaggression-wie verhalte ich mich!

Angst
NeumeierS schrieb am 26.12.2015
Mein Hund ist eine 2Jährige Schäfermixhündin. Meine Kira zeigt beim Gassigehen gegen andere Hunde ein agressives Verhalten. Zuerst grummelt sie und kurz drauf bellt sie , mal mehr mal weniger, je nachdem wie der andere Hund reagiert. Hinlangen zum Halsband veranlasst sie meist nur , dass sie zubeisst. Mir ist gesagt worden, das Verhalten zu ignorieren , und abzuwarten bis sich der Hund gefestigt hat.Ich habe sie erst seit 3 1/2 Monaten. Sie war vorher 3 Monate auf einer Pflegestelle und ist angeblich ein Trennungshund. Sie ist allgemein sehr ängstlich, hat vor Staubsauger, Eimern, lauteren Geräuschen und schnellen Bewegungen Angst. Die Vorbesitzerin meinte ,dass das Bellen rein aus Angst ist.
Ich bin aber noch nicht schlau geworden, wie ich dieses Problem in den Griff bekomme.
Was das Thema Aufmerksamkeit anbelangt, ist sie schon auf mich oder meinen Mann fixiert. Aber beim spazierengehen, wenn ein Hund kommt dann reagiert sie nicht mehr auf uns.
Hinzu kommt, dass sie von hausaus gern aufmerksam ist und wachsam ist.
Oder draussen im Garten, wenn Leute vorbeigehen bellt sie auch.
Ich würde mich über einen Ratschlag von ihnen freuen.
Mfg Neumeier Sigrid
1 Antwort
Guten Abend,
nein, Sie sollten das Verhalten auf keinen Fall ignorieren, weil der Hund Ihre Hilfe braucht und zwar dringend:
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, weil er Ihnen nicht zutraut, mit der Situation klar zu kommen.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen ohne etwas zu tun, reagieren Sie sofort, vor dem Hund, wenn es geht, das schafft Vertrauen.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Wenn Ihr Hund allein im Garten ist, wird er am Zaun bellen, weil er "vor Ihnen" ist, das kann man nicht trainieren - gehen Sie mit ihm, spielen und beschäftigen Sie ihn,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt


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