Andere Hunde angreifen

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Hunde
Dambrosio A. schrieb am 19.07.2016
Hallo, ich bin die Antonella und hab ein größeres Problem.
Ich habe einen kleinen shih tzu Mischling der am 1. April 2 Jahre alt geworden ist und nicht kastriert wurde. Meine Mutter lebt etwas außerhalb, um genauer zu sein im Grünen. Natürlich hat er sich an die Natur gewöhnt. Nun zum Problem: Wenn er andere Hunde sieht, flippt er völlig aus! Er jault, quietscht, bellt und zieht bis er zu dem Hund kann. Und egal was ich auch versuche, ob mit einem Leckerlie, mit reden oder Ablenkung. Es hilft rein garnichts. Auch wenn wir Gassi gehen muss er gefühlte 100 mal markieren. Er war bei meiner Mutter nie an der Leine und bei uns jetzt schon. Ohne Leine geht er ganz gemütlich aber mit da fängt er schon wieder an zu ziehen ausser wir lassen sie sehr locker trotzdem muss er immer vor uns laufen neben uns kann er nicht. Er hebt auch sein Bein ohne etwas abzulassen. Ab und zu lassen wir ihn auch an anderen Hunden schnüffeln nur seit kurzem greift er größere Hunde auch an, sprich sie sind Schulter an Schulter und dass beißen sich dann. Sowas kennen wir garnicht von ihm. Jetzt sind wir umgezogen und er fühlt sich bei meinem Freund und mir sehr wohl, doch kaum gehts raus zum Gassi gehen was ich 3-5 mal am Tage mache gehts los. Er zieht, zieht und zieht. Wir leben jetzt städtlicher wo mehrere Menschen und Autos sind. Er kann nicht aufhören zu schnüffeln oder markieren. Und wenn uns dann noch ein Hund entgegen kommt ist er Ofen aus. Ich bin jetzt dann im 9. Monat Schwanger und ich verzweifle langsam. Wenn wir unser Baby haben und ich alleine raus gehe, weiß ich nicht wie ich das schaffen soll, da mein Freund den ganzen Tag arbeitet. Kastrieren wollte ich ihn, doch meine Mutter ist dagegen.
Ich wäre über ein paar Ratschläge sehr glücklich. Vielen Dank im voraus.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 19.07.2016
Hallo Antonella,
solange Sie den Kleinen immer wieder zu anderen Hunden lassen, wird er auch weiterhin "ausflippen", wenn er nicht hin darf. Hunde können nicht unterscheiden. Was sie einmal durften, werden sie immer wieder probieren.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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